
Flottenmarkt: Die sieben beliebtesten Dienstwagen
Sparzwang Die Zeit der fetten Dienstwagen ist vorbei

Sebastian Fruth leitet den Vertrieb von Arval Deutschland, einem Anbieter für Leasing von Pkw und Nutzfahrzeugen. Muttergesellschaft ist die Bank BNP Paribas. Arval stellte das CVO Fuhrpark-Barometer vor, eine Umfrage unter mehr als 4000 Fuhrparkmanagern.
Frage: Herr Fruth, die Deutschen lieben ihre Dienstwagen. Welche Fahrzeuge liegen im Trend?
Fruth: Generell beobachten wir ein Downsizing. Große SUVs sind auf dem Rückzug, Vier-Zylinder-Motoren ersetzen Sechszylinder. Anstatt eines 5er-BMWs darf es häufiger mal ein 3er sein. Gefragt sind Autos, die attraktiv und zugleich günstig sind.
Frage: Das machen die Fahrer mit?
Fruth: Oft bieten Arbeitgeber ihnen ein kleineres Modell mit mehr Extras an. Dann bleibt der Fahrspaß auch im Privaten nicht auf der Strecke, und das Unternehmen spart Kosten.

Fuhrpark-Manager-Umfrage: Wie Dienstwagenfahrer den Kostendruck spüren
Frage: Weshalb rücken die Kosten auf einmal so in den Mittelpunkt?
Fruth: Der Fuhrpark ist in mancher Firma der zweitgrößte Kostenblock nach dem Personal. Das Bewusstsein für die Mobilitätskosten nimmt zu, der Effizienzgedanke breitet sich aus. Deshalb achten Firmen verstärkt auf das Verhalten ihrer Fahrer.
Frage: Wie denn?
Fruth: Zum Beispiel wird die Menge des verbrauchten Treibstoffs häufiger mit den gefahrenen Kilometern abgeglichen. Benzinverschwender werden so identifiziert. Für besonders sparsame Fahrer gibt es Bonussysteme. In Zukunft könnten Telematik-Lösungen noch mehr Daten über das Fahrerverhalten liefern. Anstatt die schwarzen Schafe zu bestrafen, sollten die Firmen aber lieber sparsam und sicher fahrende Dienstwagennutzer belohnen.
Frage: Welche Rolle werden Elektroautos in den deutschen Fuhrparks spielen?
Fruth: Ihre Relevanz steigt extrem an. Etwa 28 Prozent der Betreiber großer Fuhrparks wollen in den kommenden zwei Jahren Elektroautos anschaffen. Manche wollen einfach erste Erfahrungen sammeln, für andere lohnt sich der Umstieg schon wirtschaftlich.

Das Interview führte Nils-Viktor Sorge (Jahrgang 1976), Reporter bei manager magazin online.