Der Vorstandsvorsitzende der Otto Group, Hans-Otto Schrader - genannt "Hos" - im Foyer der Firmenzentrale in Hamburg
Foto: Christian Charisius/ picture alliance / dpaDie Vorstandsetage des Handelskonzerns Otto Group will ihre Mitarbeiter stärker einbinden. Um dafür die richtige Stimmung zu schaffen, hat der Chef nun seinen weltweit 53.000 Mitarbeitern das Du angeboten.
"Wer die Vorstände duzen will, der kann das tun", sagte Vorstandschef Hans-Otto Schrader gegenüber der "Wirtschaftswoche". Es gebe aber keinen Duz-Zwang. Das Angebot sei "eine Art verbaler Startschuss für unser Projekt Kulturwandel 4.0", so Schrader.
Allerdings möchte er dann bitte auch bei seinem Spitznamen gerufen werden: "Meine Bedingung für den Duz-Vorschlag war, dass mein Kurzname Hos - für Hans-Otto Schrader - verwendet wird. Der klingt doch frischer als Hans-Otto. Und Hos höre ich jetzt tatsächlich öfter." Wirtschaftlich ist die Otto Group wieder in der Spur und schreibt Gewinne. "Unser Geschäftsjahr, das am 29. Februar endet, werden wir mindestens mit einer schwarzen Null vor Steuern abschließen", sagte Schrader dem Blatt. Im Vorjahr hatte das Unternehmen 125 Millionen Euro Verlust vor Steuern gemacht.
Zudem wachse der Konzern wieder stärker: "Die Otto Group wird 2015/16 ein Plus von mehr als vier Prozent erreichen und den Umsatz auf rund 12,5 Milliarden Euro steigern", sagte er. Probleme der französischen Tochter und die anhaltende Russland-Krise hätten noch höhere Umsatzzuwächse verhindert.
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Sieht der Anführer wirklich mehr als die anderen? Schauen wir der hässlichen Wirklichkeit ins Gesicht: Pure Harmonie macht blind und schläfrig. Teamarbeit allein führt nicht zu guten Lösungen. Mehr...
Wer bevölkert Teams? Eine kleine Typologie:
Der Bulldozer: Ein Karrierist, der sich den Weg freirammt. Breitbeinig, dickhodig, satangesteuert. Sein Ego hat eine eigene Postleitzahl. Drängt sich rücksichtslos in die erste Reihe, sobald es für ihn persönlich etwas zu holen gibt: Geld, Ruhm, Meriten aller Art.
Die Selbstverzwergerin: Weiß was, kann was, ist kundig und klug. Nur duckt sie sich immer weg, wenn es drauf ankommt, und ist enorm schwer aus der Reserve zu locken. Löst sie sich doch aus dem Modus der permanenten Verschüchterung, ist jeder heilfroh, sie im Team zu haben.
Der Rucksack: Man muss ihn mit durchschleppen, weil er sich drückt und keinen mit bloßem Auge erkennbaren Beitrag leistet. In Meetings schweigt er ausdauernd, klimpert auf dem Smartphone herum, fällt immer wieder in den Sekundenschlaf. Ein Totalausfall fürs Team.
Die Zankwartin: Kinder, nun streitet euch doch nicht! Einatmen, ausatmen. Ihr Blutdruck spielt verrückt, wenn sie Zoff nur erahnt. Dieser Büroblauhelm lobt auch unfassbar dämliche Vorschläge und unterbindet mit quälender Harmoniesucht jede fruchtbare Debatte. Peace.
Der Ketzer: Ist mit der Gesamtsituation unzufrieden, hat alles schon gesehen und erlebt, stänkert aus dem Halbschatten. Er leidet an Destruktivitis im Endstadium und neigt zu routinierter Schnappatmung. Freiwillig wird er seinen Platz an der Klagemauer nie verlassen.
Duracell: Mrs Nimmermüde, nicht so der Typ für Konzepte oder Theorie, dafür sah noch niemand je ihre Energie versiegen. Schon beim Acht-Uhr-Meeting ist sie grundlos fröhlich und könnte bis Feierabend schier platzen vor Aktionsdrang.
Typologie: Jochen Leffers
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