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EMBA-Ranking: Die besten Business-Schools

Foto: Trium Global MBA

EMBA-Ranking Das sind die besten Business Schools

Sein Wissen ergänzen, neue Perspektiven gewinnen und ein internationales Netzwerk aufbauen - Executive MBA Programme machen Manager fit. Ein neues Ranking verrät die besten Programme.
Von Bärbel Schwertfeger

Rechnungswesen, Marketing oder die Finanzierung von Unternehmen - das waren Themen, über die der promovierte Philosoph Dirk Rothenbücher gerne mehr wissen wollte. Der Studioleiter beim SWR3 entschied sich daher, zurück an die Uni zu gehen: Für einen Executive MBA an der Mannheim Business School. "Das ist eine gute Möglichkeit, wesentliche Zusammenhänge in komprimierter Form zu verstehen", sagt der 38-Jährige. "Man bekommt so eine Art Helikopter-Perspektive und erkennt dabei, wie ein Unternehmen funktioniert."

Die Märkte werden komplexer, der globale Wettbewerb härter. Ein Executive MBA - kurz EMBA - soll Managern mit langjähriger Berufserfahrung ("Executives") dabei helfen, besser mit den zunehmenden Herausforderungen klar zu kommen. Größter Pluspunkt, neben der Vermittlung von neuestem Managementwissen, ist vor allem der Austausch untereinander. Das in den Kursen geschmiedete Netzwerk ist für Absolventen oft ihr lebenslanger Trumpf. "Viele gewinnen ganz neue Perspektiven, wenn sie erfahren, wie andere Unternehmen mit einem Problem umgehen", sagt Jens Wüstemann, Präsident der Mannheim Business School. Weil die studentischen Manager das Gelernte meist auch gleich in Assignments - also konkreten Aufgaben - direkt im Job angewenden, profitieren auch die Unternehmen.

Die besten 10 Executive-MBA Programme

Rang 2014 Name der Schule Land Rang 2013
1 Trium: HEC Paris/ LSE/ New York University: Stern Frankreich/ Großbritannien/ USA 4
2 Kellogg/ Hong Kong UST Business School China 1
3 Tsinghua University/ Insead China/ Singapur/ VAE/ Frankreich 2
4 UCLA: Anderson/ National University of Singapore USA/ Singapur 5
5 Columbia/ London Business School USA/ Großbritannien 3
6 University of Pennsylvania: Wharton USA 7
7 Washington University: Olin China 6
8 Nanyang Business School Singapur 13
9 Insead France/ Singapur/ VAE 11
10 Ceibs China 10
Quelle: Financial Times

Doch Business School ist nicht gleich Business School - einen kräftigen Karriere-Schub bekommt nur, wer auf einem der besten Institute Wissen und Kontakte mehrt. Welche der berufsbegleitenden Studiengänge weltweit zu den besten gehören, ermittelt die Financial Times (FT) in ihrem jährlichen EMBA-Ranking , das gerade erschienen ist. Darin zeigt sich, wie wichtig internationale Vernetzung ist. An der Spitze liegen seit Jahren Programme, die von mehreren Schulen gemeinsam angebotenen werden und Studienaufenthalte in verschiedenen Ländern ermöglichen. Oder Universitäten, die eigene Programme im Ausland auflegen: So hat beispielsweise die Business School der Washington University aus St. Louis ein eigenes Programm in China - und wurde für dieses spezifische Programm ausgezeichnet.

Platz 1 belegt diesmal der Trium Global EMBA - ein kombiniertes Programm von Stern School of Business in New York, London School of Economics und HEC Paris. Platz 2 erreicht das Programm der amerikanischen Kellogg School of Management mit der Business School der Hong Kong University of Science and Technology. Beste US-Schule im Alleingang ohne Kooperationen mit anderen Universitäten ist die Wharton School der University of Pennsylvania auf Platz 6.

Vor allem Kellogg profitiert von seinem globalen Partnernetz, zu dem neben Schulen in China, Hongkong, Kanada und Israel auch die deutsche WHU gehört. Kellogg ist regelmäßig mit vier Partner-Programmen im Ranking der 100 besten Schulen vertreten. Der Kellogg-WHU-EMBA landete diesmal auf Platz 22 weltweit.

Schwachstelle des Rankings: Das Einkommen mit MBA

Bei der europäischen Topschule Insead setzt man statt auf Kooperationen auf eigene Standorte. EMBA-Teilnehmer können ihr Studium in Frankreich, Singapur oder Abu Dhabi beginnen und wechseln fürs internationale Flair dann die Standorte - nicht die Business Schools. Derzeit gibt es 160 Teilnehmer, 85 davon aus Europa.

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Am Beispiel Insead zeigt sich auch eine der größten Schwachstellen der Rangliste. Denn der wichtigste Faktor beim Vergleich der Studiengänge ist das anschließende Gehalt. Das wird entsprechend der Kaufkraftparität in Dollar umgerechnet. Und weil man mit einem Dollar in China und Schwellenländern wesentlich mehr kaufen kann, als in Europa, kommt es zu absurden Verzerrungen. So verdienen Insead-Absolventen 186.211 Dollar, die Absolventen des Insead-Programms gemeinsam mit der chinesischen Tsinghua University dagegen 304.843 Dollar. Dementsprechend landete Insead auf Platz 9, das gemeinsame Programm auf Rang 3.

Mit ihren fünf Standorten in Europa kann auch die ESCP Europe punkten und erreicht Platz 16 weltweit. "Viele kommen gerade wegen unseres europäischen Netzwerks" sagt Anne Ulbricht, verantwortlich für das EMBA-Programm in Berlin. Vor allem internationale Teilnehmer zieht es immer stärker nach Deutschland. Waren es vor drei Jahren erst 40 Prozent, so sind es im aktuellen Jahrgang bereits 62 Prozent. Grund sei vor allem die geringere Bereitschaft deutscher Unternehmen, ihre Mitarbeiter beim EMBA-Studium zeitlich oder finanziell zu unterstützen. "Die Firmen streichen ihre Weiterbildungsbudgets teils radikal", sagt ESCP-Mitarbeiterin Ulbricht. Inzwischen würden 75 Prozent der studentischen Manager selbst für die Ausbildung bezahlen - je nach Programm etwa 50.000 bis 130.000 Euro für den späten MBA.

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Foto: INSEAD

Doch nicht nur in Deutschland, auch international werden die Firmen knausriger. Laut einer Umfrage des EMBA Councils werden lediglich noch 24 Prozent komplett von ihrem Arbeitgeber gesponsert. Vier von zehn Studenten bezahlen selbst für die Weiterbildung. Der Rest wird teilweise unterstützt. "Die Schulen reagieren darauf mit mehr Stipendien", sagt Council-Direktor Michael Desiderio. Viele EMBA-Interessenten würden sich aber von der hohen finanziellen Belastung nicht abschrecken lassen. Manager wären schlechte Vertreter des eigenen Standes, wenn sie den Griff in die eigene Tasche nicht genau kalkulieren würden.

Auch Dirk Rothenbücher hat sein 18-monatiges Studium aus Ersparnissen finanziert und dafür seinen Urlaub geopfert. "Aber das war es mir wert und damit habe ich meine Jobmöglichkeiten deutlich erweitert", resümiert der 38-Jährige. In seinem Umfeld stieß er dabei manchmal auf Unverständnis. "Ich wurde öfter gefragt, warum ich mir für das Geld nicht lieber ein Auto kaufe," sagt er. "Ich fand es sinnvoller, in meine Bildung zu investieren. Da ist der Wertverlust deutlich geringer."

Foto: Helga Kaindl

KarriereSPIEGEL-Autorin Bärbel Schwertfeger ist freie Journalistin in München. Sie schreibt seit 20 Jahren über das Thema MBA - auch in ihrem "MBA-Journal".

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