

Im US-Bundesstaat Vermont geht ein 14-Jähriger ins Rennen um das Gouverneursamt. Ethan Sonneborn nutzt dabei ein Schlupfloch in der Verfassung des Staates: Sie legt keine Altersgrenze für eine Kandidatur fest. Kandidaten müssen lediglich seit mindestens vier Jahren in Vermont gelebt haben. Sonneborn lebt seit 14 Jahren in dem Bundesstaat im Nordosten der USA.
Sonneborn tritt bei den innerparteilichen Vorwahlen am 14. August gegen drei weitere US-Demokraten an. Er identifiziert sich mit dem progressiven Flügel der Partei. "Ich denke, ich bin der Kandidat, der den Wandel, den wir brauchen, am besten repräsentiert", sagte er jüngst bei einem im Fernsehen übertragenen sogenannten Townhall-Meeting.
Sein Webauftritt präsentiert ihn als Vorkämpfer für Familien der Mitte- und Arbeiterklasse mit "den richtigen Ideen" für eine Gesundheitsreform, die wirtschaftliche Entwicklung und Bildung - ungeachtet der Tatsache, dass er selbst noch Jahre von einem Schulabschluss entfernt ist. Wie die "Washington Post" berichtet, hat er einen Wahlkampfleiter und einen Stabschef - auch die beiden seien 14 Jahre alt. Sonneborn hat demnach die Erlaubnis seiner Eltern für eine Kandidatur bekommen und vorab die nötige Anzahl an Stimmen gesammelt, um beim Rennen mitzumachen.
Der amtierende Gouverneur von Vermont, der Republikaner Phil Scott, lobte Sonneborns "Reife" und sein politisches Interesse. Zugleich rief er dazu auf, die Verfassung zu überprüfen, um möglicherweise eine Altersgrenze für Kandidaten einzuführen. "Um ganz ehrlich zu sein, ich denke, wir sollten uns das mal anschauen", sagte Scott, der im November selbst zur Wiederwahl antritt. Seiner Meinung nach sollte ein Gouverneur bei Amtsantritt "zumindest schon in der Lage sein, seinen Führerschein zu bekommen".
Sonneborn hingegen ruft dazu auf, Vermont von dem "Schaden zu bewahren", den Scott im Bundesstaat verursacht habe. "Ethan hat nützliche Ideen, um das Leben und Arbeiten in Vermont zu verbessern", heißt es auf seiner Website. Er geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass er bei den innerparteilichen Vorwahlen besser abschneiden wird, als viele vermuteten. Der "Washington Post" sagte er: "Selbst wenn ich eine Stimme bekomme, dann war meine Kampagne ein Erfolg."
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Ethan Sonneborn aus Bristol im US-Bundesstaat Vermont: Der 14-Jährige will im Rennen um den Gouverneursposten für die Demokraten antreten. Dafür muss er sich an diesem Dienstag zunächst bei der innerparteilichen Wahl stellen.
Ethan Sonneborn greift dabei auf ein Schlupfloch in der Verfassung des Staates im Nordosten der USA zurück, das keine Altersgrenze für eine Kandidatur festlegt.
Auch Christine Hallquist will in Vermont für die Demokraten antreten. Bei einem Sieg wäre sie die erste Transgender-Kandidatin, die den Gouverneursposten übernimmt. In Vermont gewinnen allerdings traditionell eher die Republikaner.
Der republikanische Gouverneur Phil Scott lobte Sonneborns Reife. Seiner Meinung nach sollte ein Gouverneur bei Amtsantritt "zumindest schon in der Lage sein, seinen Führerschein zu bekommen".