Studie Frauen streben seltener in Spitzenjobs

Frau erklärt eine Grafik in einem Berliner Büro (Symbolbild)
Foto: Tobias Kleinschmidt/ picture alliance / Tobias Kleinschmidt/dpaFrauen stellen zwar 45 Prozent der Beschäftigten - aber nur rund 29 Prozent der Führungskräfte. Sie sind an der Spitze deutscher Unternehmen also deutlich unterrepräsentiert, wie eine Auswertung des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) am Montag noch einmal bestätigte .
Interessant ist allerdings, dass die Autoren auch die Bewerbungen von Frauen auf Spitzenjobs betrachtet haben. Hier liege der Frauenanteil bei 31,5 Prozent und entspreche somit fast ihrem Anteil an den Führungspositionen, heißt es in dem Bericht. In mehr als vier von zehn Unternehmen wird laut IW gerade einmal jede zehnte Bewerbung um eine leitende Funktion von einer Frau eingereicht.
Die Auswertung verdeutlicht, was Personaler schon länger beklagen: Frauen streben seltener in die obersten Etagen von Unternehmen. Diese Zurückhaltung liegt laut IW unter anderem an fehlenden Strukturen zur Kinderbetreuung und mangelnden Teilzeitmöglichkeiten für Führungskräfte. Werde dies in Betrieben angeboten, steige auch der weibliche Anteil in der Führungsetage.

Frauen und Karriere: "Früher war ich ein Gegner der Frauenquote"
Ein weiteres Hemmnis für den Aufstieg: Frauen schätzten ihre Erfolgschancen im Wettbewerb um Führungspositionen tendenziell geringer ein als Männer.
Die Auswertung stützt sich auf eine Befragung von Personalverantwortlichen und Geschäftsführern aus dem Frühjahr vergangenen Jahres. Für die Analysen standen laut IW Antworten aus 1058 Unternehmen jeglicher Größe zur Verfügung. Weit überwiegend beteiligten sich Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten.