Auch Architekten brauchen auf der Baustelle einen Helm
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Je höher der Ausbildungsabschluss, desto besser das Gehalt. Dieser Satz gilt - in der Regel. Allerdings gibt es auch Branchen, in denen selbst Akademiker nicht gut verdienen, zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie und in der Hotellerie.
Besonders Berufseinsteiger müssen oft mit wenig Geld auskommen, auch wenn sie vorher jahrelang studiert haben. Eine Auswertung der Vergütungsdatenbank Gehalt.de zeigt: In manchen Berufen steigen Hochschulabsolventen mit durchschnittlich nur etwas mehr als 30.000 Euro Jahresverdienst ein - oder mit noch weniger.
Berufe mit niedrigstem Einkommen nach einem Studium
Beruf
Durchschnittsgehalt
Rezeptionist
27.639 Euro
Sporttherapeut
31.844 Euro
Kulturmanager
32.293 Euro
Texter
32.672 Euro
Architekt
33.226 Euro
Vertriebsassistent
33.341 Euro
Grafiker
33.489 Euro
Redakteur
33.580 Euro
Sozialarbeiter
34.387 Euro
Verkäufer im Einzelhandel
36.034 Euro
Quelle: Gehalt.de
Ganz oben im Ranking der "Flop-Berufe nach der Uni" stehen Rezeptionisten oder auch Front Office Manager. Sie verdienen in den ersten drei Berufsjahren nur rund 27.700 Euro jährlich. Für diesen Job muss man zwar nicht studiert haben. Aber viele Absolventen mit einem Studienabschluss in Hotellerie beginnen ihr Berufsleben an der Rezeption, sagt Artur Jagiello, Sprecher von Gehalt.de.
Dies gelte auch für die Jobs Vertriebsassistent (33.300 Euro) und Verkäufer im Einzelhandel (36.000 Euro), die nicht selten von jungen Akademikern ausgeübt würden.
Auf dem Vergleichsportal können Nutzer ihr Einkommen eingeben, um zu sehen, wo sie stehen. Für das aktuelle Ranking wurden 1720 Datensätze von Akademikern mit höchstens drei Jahren Berufserfahrung ausgewertet.
An zweiter Stelle landeten Sporttherapeuten (31.800 Euro), danach folgen Kulturmanager (32.300 Euro), Texter (32.700) und Architekten (33.200 Euro).
"Mit steigender Berufserfahrung erhöhen sich die Gehälter, doch in einigen Berufen bleibt das Einkommen auch für Akademiker auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau", sagte Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de. Dies gelte auch für Grafiker (33.500 Euro), Redakteure (33.600 Euro) und Sozialarbeiter (34.400 Euro).
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Keine einfache Rechnung, die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) und TUM (Technische Universität München) da aufgemacht haben. Denn Vorstände beziehen bekanntlich nicht nur ein Fixgehalt wie Ottonormalverdiener, sondern auch variable Gehaltsbestandteile. Und die wollen sorgsam addiert werden, um einen fairen Vergleich zu ermöglichen.
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Bei den Dax-Vorständen auf Platz fünf: Joe Kaeser, Herr über Siemens. Er bezog 2015 6,534 Millionen Euro. Enthalten sind die fixe Barvergütung, die variable Barvergütung sowie die aktienkursbasierte Vergütung.
Platz zwei geht an Karl-Ludwig Kley von Merck, der 2015 7,886 Millionen Euro einstreichen konnte.
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Auf Platz ein: Dieter Zetsche, Vorstand von Daimler. Er verdiente 2015 lauf Erhebung 8,541 Millionen Euro.
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Und wie sieht es im MDax aus? Thomas Enders von Airbus konnte 2015 in der Summe 5,541 Millionen Euro verbuchen.
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Etwas besser sieht es für Rüdiger Kapitza aus, den Kapitän von DMG Mori. Mit 6,846 Millionen kommt er auf Platz drei.
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Olaf Koch belegt Rang zwei, weil er 2015 als Herr über Metro 6,979 Millionen Euro verdiente.
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Platz eins geht an Mathias Döpfner, den Axel-Springer-Vorstand. In der Summe bekam er 2015 9,620 Millionen Euro. Mehr als die Kollegen im Dax, mehr als die Vorstände aller untersuchten Unternehmen. Damit stellen DSW und TMU eine interessante Entwicklung fest. Denn im Dax sank die durchschnittliche Vorstandsvergütung um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im MDax dagegen stieg diese Zahl um zehn Prozent im Schnitt.
Und wie sieht es im Ausland aus? Sir Martin Sorrell verdiente 2015 offenbar über 80 Millionen Euro. Dafür musste er erheblichen Gegenwind seiner Aktionäre erdulden. Eine Warnung vom DSW: Die Aktionäre sind mit Blick auf die Entlohnung deutlich kritischer geworden, die Zustimmungsraten "signifikant geringer ausgefallen als noch in den Vorjahren".