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Azubi-Löhne: 300 Euro mehr oder weniger

Foto: Wolfgang Thieme/ picture-alliance/ dpa

Bundesweiter Vergleich So unterschiedlich sind Azubi-Gehälter

Sie machen die gleiche Ausbildung, aber verdienen knapp 300 Euro im Monat weniger: Tariflöhne von Lehrlingen unterscheiden sich je nach Region. Eine Studie zeigt, in welchen Branchen die Unterschiede besonders groß sind.

Endlich eigenes Geld verdienen - darauf freuen sich jedes Jahr Hunderttausende Auszubildende, die in einen Lehrberuf starten. Aber natürlich ist Ausbildung nicht gleich Ausbildung. Zwischen den Branchen gibt es große Unterschiede beim Monatsgehalt. Und auch der Wohnort entscheidet, wie viel auf dem Konto landet. Für die gleiche Tätigkeit zahlt man Lehrlingen in manchen Regionen mehrere Hundert Euro mehr - pro Monat.

So verdient ein Azubi im Kfz-Gewerbe im dritten Lehrjahr in Baden-Württemberg 956 Euro pro Monat und in Brandenburg nur 660 Euro, also 296 Euro weniger. Das zeigt eine Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, für die 16 Branchen untersucht wurden, in denen die Ausbildungsvergütung per Tarifvertrag geregelt ist.

Bundeseinheitliche Tarifreglungen zu Ausbildungsvergütungen gibt es nur in wenigen Branchen, etwa bei Banken und Versicherungen, dem öffentlichen Dienst oder der Druckindustrie. In den anderen Branchen gibt es große regionale Unterschiede - je nach Tarifgebiet. Und Firmen, die nicht tarifgebunden sind, zahlen ihren Azubis teilweise noch niedrigere Löhne.

Zwar kosten Mieten, Essen und Nahverkehr im Osten Deutschlands weniger als im Westen. Allerdings lässt sich kaum sagen, was dies tatsächlich ausmacht. Regionale Unterschiede in den Lebenshaltungskosten werden seit Jahren von keiner amtlichen Statistik mehr erfasst.

In der Fotostrecke können Sie sehen, wo die Unterschiede in der Azubi-Vergütung besonders deutlich sind:

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Azubi-Löhne: 300 Euro mehr oder weniger

Foto: Wolfgang Thieme/ picture-alliance/ dpa

Über alle Branchen hinweg reicht die Spanne der Verdienstmöglichkeiten im ersten Ausbildungsjahr von einem Monatslohn von 610 Euro im Kfz-Gewerbe in Thüringen bis zu 1037 Euro in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg.

Auch unabhängig von der Region bietet die Metall- und Elektroindustrie die höchsten Azubi-Gehälter: Schon im ersten Ausbildungsjahr verdienen Lehrlinge in dieser Branche so gut wie überall mehr als 1000 Euro pro Monat.

Lehrlinge im Bauhauptgewerbe - also zum Beispiel angehende Straßenbauer, Maurer oder Zimmerer - können sich über die höchsten Gehaltssteigerungen während der Ausbildung freuen: Im ersten Ausbildungsjahr starten sie in Westdeutschland mit 850 Euro pro Monat - und im dritten Ausbildungsjahr kriegen sie mit 1475 Euro schon 625 Euro pro Monat mehr.

Im Osten fällt die Gehaltssteigerung im Bauhauptgewerbe etwas geringer aus - von 765 Euro im ersten Lehrjahr auf 1190 Euro im dritten Lehrjahr - ist aber immer noch höher als in anderen Branchen. So steigt beispielsweise der Monatslohn im Versicherungsgewerbe zwischen erstem und drittem Lehrjahr nur um 159 Euro.

Die folgenden Übersichten zeigen die Ausbildungsvergütungen im ersten und dritten Lehrjahr in ausgewählten Berufen nach Tarif:

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