Rechtsstreit mit dem US-Arbeitsministerium
Google legt Diskriminierungsklage durch Millionenzahlung bei
Werden Frauen bei Google schlechter bezahlt? Haben Bewerber mit asiatischen Wurzeln weniger Chancen? Beinahe wären diese Fragen vor Gericht verhandelt worden, doch nun gibt es einen Vergleich.
Google-Konzernzentrale in Mountain View, Kalifornien
Foto: Christof Kerkmann/ dpa
Google hat einen Rechtsstreit mit dem US-Arbeitsministerium durch eine Ausgleichszahlung in Millionenhöhe beigelegt. Dabei ging es um die Frage, ob der Internetkonzern Ingenieurinnen benachteiligt sowie Bewerberinnen und Bewerber mit asiatischer Abstammung.
Die Fälle, die das Verfahren ausgelöst haben, haben sich im Silicon Valley in Kalifornien und im US-Bundesstaat Washington zugetragen. Google werde rund 5500 Betroffenen insgesamt rund 3,8 Millionen US-Dollar an Ausgleich zahlen, teilte die zuständige Behörde in San Francisco mit.
Dabei handelt es sich um Google-Beschäftigte, die sich beklagt hatten, dass sie wegen ihres Geschlechts oder ihrer Abstammung nicht so befördert worden seien wie weiße männliche Angestellte. Zu den Empfängern der Ausgleichszahlung gehören nach Angaben des US-Arbeitsministeriums 2565 weibliche Angestellte in Ingenieurspositionen bei Google sowie rund 3000 Frauen oder Kandidaten asiatischer Abstammung, die nicht für Ingenieurjobs ausgewählt wurden.
Google: Bei interner Routineuntersuchung aufgedeckt
Google erklärte, die Diskrepanzen seien während einer routinemäßigen internen Analyse aufgedeckt worden. Man habe dem Vergleich zugestimmt, um die Situation zu korrigieren. Gleichzeitig betonte der Konzern, man habe sich an die Gesetze gehalten.
Jane Suhr von der Arbeitsaufsichtsbehörde in San Francisco erklärte, das Ministerium erkenne die Bereitschaft von Google an, sich auf Vergleichsgespräche einzulassen und eine frühzeitige Lösung zu erreichen. »Die Technologiebranche ist weiterhin einer der größten und am schnellsten wachsenden Arbeitgeber in der Region. Unabhängig von der Komplexität oder der Größe der Belegschaft, bleiben wir verpflichtet, die Gesetze zur Chancengleichheit durchzusetzen, um Gleichberechtigung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass niemand in der Belegschaft diskriminiert wird.«