Reformationstag Hamburg beschließt zusätzlichen Feiertag

Skyline von Hamburg
Foto: Daniel Reinhardt/ dpaDer Reformationstag am 31. Oktober ist neuer gesetzlicher Feiertag in Hamburg. Das hat die Hamburgische Bürgerschaft am Mittwoch beschlossen. Bereits in diesem Jahr wird an dem Tag arbeitsfrei sein - ganz so, wie es zuvor bereits der Landtag in Schleswig-Holstein beschlossen hatte.
"Es soll kein Luther-Gedenktag werden", sagte SPD-Fraktionschef Andreas Dressel in der Debatte. Der Tag der Reformation werde in Hamburg kein rein protestantischer, sondern ein interreligiöser Feiertag. Im Beschluss der Bürgerschaft heißt es, dass es an dem neuen Feiertag freien Eintritt in die öffentlichen Museen der Stadt geben werde.
Neben dem von 65 Abgeordneten von SPD, CDU, Grünen und einer fraktionslosen Parlamentarierin vorgelegten Antrag für den Reformationstag gab es auch konkurrierende Ideen für den neuen Feiertag. So hatten unter anderem Abgeordnete von SPD, Grünen und Linken für den Frauentag am 8. März plädiert. Abgeordnete von SPD und AfD machten sich in zwei Anträgen für den Tag des Grundgesetzes am 23. Mai stark.
Bisher nur in Ostdeutschland
Der Reformationstag war bisher nur in den neuen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer im Norden hatten sich jedoch gemeinsam für den Reformationstag als zusätzlichen Feiertag ausgesprochen. Bremen und Niedersachsen wollen nun ebenfalls entsprechende Beschlüsse fassen.
Der Überlieferung nach schlug der Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) am 31. Oktober 1517, einen Tag vor Allerheiligen, seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Historiker bezweifeln allerdings, dass Luther persönlich zu Hammer und Nagel griff.
Die Ungleichverteilung an Feiertagen zwischen den Bundesländern korrigiert der Hamburger Beschluss jedoch nur ansatzweise. Hamburg gehörte bislang zu den Bundesländern mit nur neun Feiertagen - Bayern hat hingegen 13 , Baden-Württemberg 12.