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Karrierechancen Wie sich Körpergröße und -fülle auf das Gehalt auswirken

Eine amerikanische Studie zeigt: Menschen verdienen mehr, wenn sie gut aussehen. Was am Ende des Monats aber mehr Geld bringt, ist bei Frauen und Männern sehr verschieden.
Ob groß, klein, dick oder dünn: Bei dem, was Männer und Frauen verdienen, macht das große Unterschiede (Symbolfoto)

Ob groß, klein, dick oder dünn: Bei dem, was Männer und Frauen verdienen, macht das große Unterschiede (Symbolfoto)

Foto: Ivan Bajic / iStockphoto / Getty Images

Schlanke Taille, groß gewachsen – voller Geldbeutel: Dass Schönheit ein Faktor ist, der das Portemonnaie füllt, zeigen Studien schon seit einigen Jahren. Was die Wissenschaft als »Beauty Premium«  bezeichnet, haben Forscher der amerikanischen Universität Iowa für die Onlinefachzeitschrift PlosOne nun erneut untersucht  – und bei Männern und Frauen entscheidende Unterschiede festgestellt.

»Eine der Herausforderungen besteht darin, wie Forscher Fehler bei der Angabe von Körpermaßen wie Größe oder Gewicht ausgleichen können. Die meisten früheren Studien haben das körperliche Erscheinungsbild häufig anhand subjektiver Meinungen auf Basis von Umfragen beurteilt«, sagt Wirtschaftswissenschaftler Suyong Song, der die Studie geleitet hat, gegenüber der amerikanischen Fachzeitschrift PsyPost .

Grundlage: Familienstand, Einkommen, 3D-Scans

Heißt: Was früher oft in Straßenumfragen und anhand von Fotos eher subjektiv abgefragt wurde, wurde bei der Studie des Forscherteams aus Iowa nun mithilfe künstlicher Intelligenz an größeren Datensätzen untersucht. Dazu werteten Studienleiter Song und sein Kollege Stephen Baek umfangreiche Daten – vor allem von Kräften der amerikanischen Luftwaffe – aus. Die sogenannte CAESAR-Studie, die zwischen 1998 und 2000 durchgeführt wurde, bot Song und Baek Zugriff auf Material von insgesamt knapp 2400 Menschen: Die Forscher bekamen über die Datensätze Informationen zum demografischen Hintergrund – etwa Familienstand und Einkommen – aber auch 3D-Körperscans der Militärs und ihre dezidierten Körpermaße. Diese Daten bildeten die Grundlage für die Forscher aus Iowa.

Bei Männern ist es die Größe, bei Frauen das Gewicht

»Die Ergebnisse zeigen, dass ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem körperlichen Erscheinungsbild und dem Familieneinkommen besteht und dass sich diese Assoziationen zwischen den Geschlechtern unterscheiden«, sagte Studienleiter Song: »Insbesondere hat die Statur der Männer einen positiven Einfluss auf das Familieneinkommen, während die Fettleibigkeit der Frauen einen negativen Einfluss auf das Familieneinkommen hat.«

Die Forscher schätzen, dass ein Zentimeter Körpergröße bei einem Mann, der 70.000 Dollar (61.660 Euro) jährlich verdient, das Familieneinkommens um etwa 998 Dollar (882 Euro) erhöht. Heißt: Jemand, der fünf Zentimeter größer ist, hat pro Jahr knapp 4500 Euro mehr Haushaltseinkommen zur Verfügung.

Bei Frauen dagegen ist weniger mehr. Hier vermuten die Forscher, dass ein Rückgang der Fettleibigkeit um eine Einheit (gemessen am Body-Mass-Index) bei einem Einkommen von 70.000 Dollar (61.660 Euro) etwa 934 Dollar (823 Euro) mehr pro Jahr bedeuten würde.

»Beauty Premium« ist also allgegenwärtig. »Die Ergebnisse zeigen, dass die Prämie für körperliche Attraktivität weiterhin besteht und dass die Beziehung zwischen Körperform und Familieneinkommen zwischen den Geschlechtern heterogen ist«, so Studienleiter Song.


flg
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