
Unternehmensberater: Die Stärken und Schwächen der "Big Five"
McKinsey, BCG und Co. im Kundencheck Wozu braucht man noch Berater?
Deutschland hat von Krise auf Wachstum umgeschaltet: Die heimischen Unternehmen zerbrechen sich nicht mehr den Kopf über Sanierung und Restrukturierung, sondern machen sich vor allem Gedanken über Expansion, strategische Planung und mögliche Übernahmen (M&A). Das hat Folgen für die großen Beratungsunternehmen in Deutschland - sie müssen ihre Geschäftsmodelle anpassen.
Das Umschalten ist in den vergangenen zwei Jahren jedoch den wenigsten Beratern gelungen. Die Unzufriedenheit der Kunden in Deutschland mit der Leistung der Consultants wächst, wie eine Studie des Wirtschaftsprofessors Dietmar Fink im Auftrag von manager magazin zeigt.
Fink hat die zehn wichtigsten Beratungsfirmen in Deutschland sowie die Beratungssparten der großen Wirtschaftsprüfergesellschaften miteinander verglichen; die Basis bildete eine Umfrage unter 452 Führungskräften großer Konzerne von Februar bis Juni dieses Jahres.
Das Ergebnis ist ernüchternd: Unter den fünf großen Beratungsunternehmen in Deutschland gelang es lediglich McKinsey, die Wertschätzung bei den Kunden gegenüber der letzten Untersuchung 2009 zu steigern. Vor allem in den Bereichen Mergers and Akquisitions (M&A) sowie Post-Merger-Integration konnten die "Meckies" punkten und lösten im Gesamtranking den langjährigen Sieger Boston Consulting ab ( siehe Überblick über die "Big Five").
Den insgesamt zweitplatzierten Beratern von BCG wird immerhin im Bereich "Strategische Planung" von den Kunden am meisten zugetraut. Die im Gesamtranking drittplatzierte Consultingfirma Roland Berger ist traditionell stark bei den Themen Sanierung und Restrukturierung - ein Geschäftsfeld, das im derzeitigen Aufschwung jedoch weniger gefragt ist.
Die Unternehmensberatung Bain belegt nur Platz 4 unter den Top Five, konnte aber im derzeit stark nachgefragten Bereich M&A-Strategie deutlich zulegen. Der insgesamt fünftplatzierte Booz & Company schafft es beim Thema Innovationen unter die ersten Drei. Die Kunden schätzen zudem die Kommunikationsfähigkeit von Booz als besser ein als bei den Wettbewerbern.

Dietmar Student ist Chefreporter beim manager magazin. Der Text erschien zuvor im manager magazin.