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Nach Hackerangriffen Yahoo-Chefin Mayer verzichtet auf Bonus

Hacker erbeuteten Daten von eineinhalb Milliarden Yahoo-Nutzern. Das hat nun weitere Konsequenzen: Der oberste Hausjurist nimmt seinen Hut, und auch die Chefin setzt ein Zeichen - zugunsten der Angestellten.
Yahoo-Chefin Marissa Mayer

Yahoo-Chefin Marissa Mayer

Foto: ELIJAH NOUVELAGE/ REUTERS

Die Hackerangriffe auf mehr als 1,5 Milliarden Nutzerkonten beim US-Internetkonzern Yahoo kosten Firmenchefin Marissa Mayer den Bonus. Sie habe zwar erst im September 2016 erfahren, dass eine große Menge an Daten zu Nutzern gestohlen worden sei, erklärte Mayer am späten Mittwoch.

Aber: "Ich bin die Chefin des Unternehmens, und da dieser Vorfall während meiner Amtszeit passiert ist, habe ich mich bereit erklärt, dieses Jahr auf meinen Jahresbonus und mein jährliches Aktienpaket zu verzichten", sagte Mayer.

Sie habe darum gebeten, dass das Geld "an die hart arbeitenden Angestellten unseres Unternehmens umverteilt wird". Mayer stehen nach ihrem Vertrag eine leistungsbezogene Prämie von bis zu zwei Millionen Dollar sowie Aktien im Wert von mindestens zwölf Millionen Dollar zu.

Mayers Äußerungen wurden zusammen mit weiteren Unterlagen zu den Cyberattacken an die US-Börsenaufsicht SEC übermittelt. Aus den Papieren geht auch hervor, dass der oberste Hausjurist von Yahoo, Ronald Bell, seinen Hut nimmt. Er bekommt demnach keine Abfindung.

In den Jahren 2013 und 2014 erbeuteten Hacker jeweils die Daten von 500 Millionen und einer Milliarde Yahoo-Nutzern.

Eine unabhängige Untersuchung habe ergeben, dass die Yahoo-Sicherheitsabteilung von dem Hackerangriff 2014 wusste, heißt es nun in den Unterlagen an die SEC. Führungskräfte und Mitarbeiter der Rechtsabteilung seien noch im selben Jahr darüber informiert worden. Außerdem wurden demnach 26 betroffene Nutzer über den Vorfall in Kenntnis gesetzt und die Polizei eingeschaltet.

Die Hackerangriffe waren jedoch erst bekanntgeworden, nachdem der Telekom-Konzern Verizon im vergangenen Juli den Kauf des Yahoo-Webgeschäfts für gut 4,8 Milliarden Dollar vereinbarte. Das künftige Rest-Yahoo und Verizon wollen sich Anwaltskosten teilen. Nutzer waren bereits vor Gericht gezogen und streben Sammelklagen an.

Nach dem Angriff seien zwar die Sicherheitsvorkehrungen verbessert worden, erklärte Yahoo. Offenbar hätten aber "bestimmte Führungskräfte" nicht angemessen auf die Angelegenheit reagiert.

lov/AFP/dpa
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