Ausfälle bei der Nordwestbahn Züge fahren nicht, weil Lokführer durch die Prüfung rasseln

Ein Zug der Nordwestbahn am Bremer Hauptbahnhof (Symbolbild)
Foto: Hauke-Christian Dittrich / picture alliance / dpaStress mit der Bahn sind Pendlerinnen und Pendler durch die Warnstreiks der vergangenen Tage gewohnt. Bei der Privatbahn Nordwestbahn, die Haupt- und Nebenstrecken in Nordwest- und Westdeutschland betreibt, kommt jetzt noch ein anderes Ärgernis hinzu: hohe Durchfallquoten bei den angehenden Lokführerinnen und Lokführern. Gut die Hälfte hätte ihre Prüfungen nicht bestanden und sei deshalb nicht einsatzbereit, berichtet der NDR . Die Nordwestbahn bestätigte gegenüber dem SPIEGEL den Bericht. Die genaue Durchfallquote nannte das Unternehmen nicht.
Auch im Mai ist mit Zugausfällen zu rechnen
In Niedersachsen sind von den Zugausfällen vor allem zwei Strecken betroffen: Ab Montag verkehren zwischen Verden und Rotenburg, einer klassischen Pendlerstrecke, Busse statt Züge. Nach Ostern soll wegen des Personalmangels auch die Strecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven nur eingeschränkt nutzbar sein. Teilweise sollen hier Ersatzbusse eingesetzt werden.
Der Markt an Leih-Lokführern ist zusätzlich leer gefegt. Auch für den Mai ist daher mit weiteren Zugausfällen zu rechnen.
Wie es zu der hohen Durchfallquote kommen konnte, begründete die Nordwestbahn nicht näher. Jedoch sei vor allem der theoretische Teil der zehnmonatigen Ausbildung anspruchsvoll, teilte ein Sprecher der Privatbahn mit.
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Gerade Urlauber werden sich auf weniger Platz in den noch fahrenden Zügen der Bahn einstellen müssen und auf geänderte Abfahrtszeiten. Reisende sollten sich im Vorfeld erkundigen, wie sie dann an die Küste und zu den Fährhäfen reisen können – und wie sie wieder wegkommen. Den Fahrplan auszudünnen sei die einzige Möglichkeit gewesen, so die Nordwestbahn weiter.