Diskriminierung bei der Bewerbung Mann kassiert mehr als 300.000 Euro Entschädigung

Bundeswappen Österreich in Gerichtssaal (Symbolbild)
Foto: imagoPeter Franzmayr hatte sich im um einen Spitzenjob im österreichischen Verkehrsministerium beworben. Außer dem promovierten Juristen waren noch zwei weitere Bewerber im Rennen. Eine interne Kommission hielt alle drei für "als im höchsten Ausmaß geeignet", wie die österreichische Zeitung "Krone" und der "Standard" berichten.
Eigentlich hätte Franzmayr den Job bekommen müssen - er wurde im Bewerbungsprozess mit 0,25 Prozentpunkten besser bewertet als die zweitplatzierte Kandidatin. Dennoch entschied sich die damalige SPÖ-Verkehrsministerin Doris Bures für die Frau. Sieben Jahre ist das nun schon her. Nun hat ein österreichisches Gericht Franzmayr eine Entschädigung in Höhe von 312.000 Euro zugesprochen, weil er damals bei der Bewerbung übergangen wurde.
So viel Geld war ihm entgangen, weil er die Stelle nicht bekam. Hinzu kommt eine Entschädigung von fast 5300 Euro "für die erlittene persönliche Beeinträchtigung".
Franzmayr hatte sich ungerecht behandelt gefühlt und war vor Gericht gezogen. Eine Gleichbehandlungskommission entschied: Die Vorgehensweise sei "sachlich nicht nachvollziehbar". Die Frau hätte nur bei exakt gleicher Qualifikation bevorzugt werden dürfen.
Die ehemalige Verkehrsministerin Bures rechtfertigte die Personalentscheidung: Die Entscheidung sei aufgrund der "massiv bestehenden Unterrepräsentation von Frauen" sowie "nach dem gesetzlich vorgesehenen Verfahren" erfolgt. Sie hofft, "dass durch die nun vorliegende Entscheidung nicht das Prinzip des Frauenförderungsgebotes infrage gestellt wird".