Päpstliche Schweizergarde Nachwuchssorgen im Vatikan

Rekruten der Schweizergarde im Vatikan 2018. Mit ihren farbenfrohen Uniformen sind die Gardisten ein beliebtes Fotomotiv.
Foto: Alessandra Tarantino / APNachwuchssorgen im Vatikan: In diesem Jahr wurden nur noch 23 Gardisten für die Päpstliche Schweizergarde vereidigt, vor zwei Jahren waren es noch knapp doppelt so viele. Die gute Konjunktur in der Schweiz mache die Mission für junge Männer weniger attraktiv, sagte Ruth Metzler-Arnold, Präsidentin der Stiftung der Päpstlichen Schweizergarde, am Montag im Schweizerischen Rundfunk SRF .
Die Garde ist die kleinste Armee der Welt und ist seit 1506 für die Sicherheit des Papstes im Vatikan verantwortlich. Dank der farbenfrohen traditionellen Uniform in blau, rot und gelb sind die Gardisten ein beliebtes Fotomotiv für Touristen in Rom. Zu ihren Aufgaben gehören Ordnungs- und Ehrendienste sowie die Palastwache.
Bewerber müssen mindestens 1,74 Meter groß sein, zudem männlich, ledig und katholisch. "Es ist offensichtlich, dass ein Schweizergardist mit seinem Auftritt eine Visitenkarte für den Heiligen Vater darstellt", heißt es auf der Internetseite der Garde .
Im vergangenen Jahr hatte Papst Franziskus bereits den Ausbau von 110 auf 135 Gardisten verfügt. Um die Arbeit attraktiver zu machen, hatte er zuvor die strengen Vorschriften gelockert. "Eine ganz entscheidende Maßnahme des Papstes war vor drei Jahren, Gardisten nach fünf Dienstjahren unabhängig vom militärischen Grad die Heirat zu erlauben", sagte Metzler-Arnold. Vorher durften nur Offiziere, Wachtmeister und Korporale heiraten - und das erst nach zehn Dienstjahren.