Reformationstag Schleswig-Holsteiner bekommen neuen Feiertag

Martin-Luther-Denkmal auf dem Marktplatz von Wittenberg (Sachsen-Anhalt)
Foto: Hendrik Schmidt/ picture alliance / dpaBereits in diesem Jahr geht es los: Ab sofort gilt der protestantische Reformationstag am 31. Oktober als neuer gesetzlicher Feiertag in Schleswig-Holstein. Der Landtag billigte den Gesetzentwurf am Donnerstag in Kiel mit großer Mehrheit.
In der Debatte machten Redner von SPD, Grünen, FDP und SSW deutlich, dass sie statt eines weiteren kirchlichen Feiertages einen säkularen Feiertag wie den Tag des Grundgesetzes, der Landesverfassung, des Kieler Matrosenaufstandes von 1918 oder den Weltfrauentag lieber gehabt hätten. Nur Abgeordnete von CDU und AfD sprachen sich klar für den Reformationstag aus.
Allerdings betonten alle Redner, dass ein zusätzlicher Feiertag im norddeutschen Verbund zu begrüßen sei. Es wurde auch auf das Ungleichgewicht verwiesen, dass Schleswig-Holstein bisher nur neun Feiertage hatte, während es in Bayern 13 sind.
Der Reformationstag ist bisher nur in den neuen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag gewesen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hatte sich für einen weiteren christlichen Feiertag eingesetzt, und zwar im norddeutschen Verbund. Hamburg, Niedersachsen und Bremen wollen den Reformationstag ebenfalls noch in diesem Jahr als gesetzlichen Feiertag einführen.
Der Reformationstag erinnert an Martin Luthers Anschlag seiner 95 Thesen vor 500 Jahren am 31. Oktober 1517 an die Schlosskirche in Wittenberg. Dieser Tag gilt als Geburtsstunde der Reformation. In den Thesen kritisierte Luther unter anderem den Ablasshandel zum Sündenerlass, mit dessen Einnahmen der Petersdom in Rom erneuert werden sollte. Luther sah darin einen Missbrauch und rief zur Rückbesinnung auf die Bibel auf.
Der Überlieferung nach schlug der Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) am 31. Oktober 1517, einen Tag vor Allerheiligen, seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Dieser Tag gilt als Geburtsstunde der Reformation. Historiker bezweifeln allerdings, dass Luther persönlich zu Hammer und Nagel griff.
In den Thesen kritisierte Luther unter anderem den Ablasshandel zum Sündenerlass, mit dessen Einnahmen der Petersdom in Rom erneuert werden sollte. Luther sah darin einen Missbrauch und rief zur Rückbesinnung auf die Bibel auf.