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Testfahrer als Scheinselbstständige Ermittlungsverfahren gegen Daimler eingestellt

Subunternehmer von Daimler haben Testfahrer als Scheinselbstständige beschäftigt - der Konzern zahlt nun Millionen nach.
Mercedes Benz AMG GLE: Die Affäre um Mercedes-Testfahrer kostet Daimler knapp 20 Millionen Euro

Mercedes Benz AMG GLE: Die Affäre um Mercedes-Testfahrer kostet Daimler knapp 20 Millionen Euro

Foto: Daimler

Als Folge der Affäre um Mercedes-Testfahrer, die von Subunternehmern mutmaßlich als Scheinselbstständige beschäftigt wurden, muss Daimler 4,75 Millionen Euro in die Staatskasse zahlen. Dies geht aus einer Mitteilung hervor, die am Montag von der Staatsanwaltschaft Stuttgart veröffentlicht wurde. Darin ist zwar von einem "namhaften Automobilhersteller" die Rede, wobei Daimler auf Anfrage einräumt, dieser Hersteller zu sein. Der Autokonzern soll damit den "geschätzten wirtschaftlichen Vorteil" ausgleichen, der ihm durch die fragwürdige Praxis entstanden ist. Weitere 4,75 Millionen muss die ehemalige Daimler-Tochter und heutige Beteiligung MB-Tech zahlen, die ebenfalls in die Affäre verwickelt ist.

Die Behörde bestätigt damit einen entsprechenden Bericht im aktuellen manager magazin. Die Staatsanwaltschaft hatte in der Sache gegen Verantwortliche bei Daimler, MB-Tech sowie mehrere Subunternehmer in Baden-Württemberg ermittelt, die im Auftrag des Konzerns jahrelang Versuchsfahrten durchführten. Nach Informationen von manager magazin sollen dazu etwa die Firmen "Fahrversuch Süd" und "RS Gesellschaft für Chauffeurservices" gehört haben, was die Staatsanwaltschaft nicht kommentieren wollte.

Affäre hat Daimler knapp 20 Millionen Euro gekostet

Daimler Börsen-Chart zeigen und MB-Tech hatten sich in der Sache bereits im Dezember 2014 mit der Deutschen Rentenversicherung auf eine Zahlung in Höhe von 9,5 Millionen Euro geeinigt, um nicht gezahlte Sozialversicherungsbeiträge pauschal abzugelten. Insgesamt hat die Affäre Daimler und MB-Tech bislang also mindestens 19 Millionen Euro gekostet. Weitere Verfahren an Arbeitsgerichten in Baden-Württemberg laufen derzeit noch.

Daimler betonte gegenüber manager magazin, Missbrauch zu verurteilen und 2013 "soziale Standards" für Werkvertragsfirmen definiert zu haben. Das nun eingestellte Ermittlungsverfahren beziehe sich auf "Altfälle", im Übrigen gehe es um "Verfehlungen von Dritten". Laut Staatsanwaltschaft habe Daimler belegt, dass "die Überwachung derartiger Vorgänge verbessert" wurde.

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