Machen Sie den Test Strengen Sie sich im Job zu sehr an?

Manche Dinge ändern sich (fast) nie: Wie man eine interessante Bewerbung schreibt. Wie man im Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck hinterlässt. Die besten zeitlosen Artikel aus dem KarriereSPIEGEL präsentieren wir Ihnen in loser Folge.
Für Eilige: Hier geht es direkt zum Selbstcheck. In schöner Regelmäßigkeit hört man, dass Menschen bei der Arbeit etwas leisten sollen. Wohlbefinden im Job sei nett, aber nicht Ziel der Veranstaltung. Übersehen wird dabei, dass Leistung, die auf Kosten von Wohlbefinden erbracht wird, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden kostet.
Ein grundlegendes Missverständnis lautet: Wohlbefinden heißt chillen, sich gehen lassen oder abhängen. Das ist falsch. Ich fürchte aber, diese Denkhaltung ist nicht nur für Unternehmer typisch, sondern auch für uns selbst. So schuften wir uns unkontrolliert ab und hoffen dann auf den Feierabend, in dem man uns in Ruhe lässt und wir uns durch Nichtstun erholen können.
Wir strengen uns bei der Arbeit zu viel und auf die falsche Weise an - und im Privatleben zu wenig auf die richtige. Warum? Weil Anstrengung eher mit Überforderung und Strapaze gleichgesetzt wird. Weniger mit Wachstum, Lernen, Freude an Verbesserung.
An der Cardiff School of Health Science der Cardiff Metropolitan University verstehen die Forscher Wohlbefinden als einen Anpassungsprozess. Der Einsatz der eigenen Ressourcen für neue Anforderungen wird demnach mit Wohlbefinden belohnt.
Kurzum: Wohlbefinden ist eben nicht ein Dankeschön nach vollbrachter Leistung oder eine Belohnung, sondern vielmehr die künftige Grundvoraussetzung für Leistung.