Rangliste der Praxiseinnahmen Das sind die Top-Verdiener unter den Fachärzten

Radiologe: Kostspielige Innenansicht
Foto: Friso Gentsch/ picture alliance / dpaDie höchsten Einnahmen unter Ärzten haben in Deutschland Radiologen - mit großem Abstand gefolgt von Augenärzten und Orthopäden. Das ermittelte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit Daten aus dem Jahr 2015.
Die Praxen der Fachgebiete Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie kommen demnach mit 850.000 Euro im Durchschnitt den höchsten Reinertrag, Praxen der Augenheilkunde kamen auf durchschnittlich 370.000 Euro und der Orthopädie auf 310.000 Euro.
"Am niedrigsten fiel der durchschnittliche Reinertrag mit 180.000 Euro bei den Praxen der Fachgebiete Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychosomatische Medizin aus", so die Statistiker. Praxen des Fachgebiets Allgemeinmedizin - also in erster Linie Hausärzte - erreichten einen durchschnittlichen Reinertrag von 227.000 Euro.
Der Reinertrag, nicht zu verwechseln mit dem Gewinn, ist die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben der Praxis, auch für Personalkosten. Allerdings werden dabei nicht die Kredite berücksichtigt, die sehr viele Ärzte für die Übernahme einer Praxis abbezahlen, und auch nicht die Sozialabgaben für den Praxisinhaber und seine Familie. Der Reinertrag ist in etwa vergleichbar mit einem Bruttoeinkommen.
Die Verdienst-Rangliste der Ärzte
Fachrichtung | Reinertrag |
---|---|
Radiologie | 850.000 |
Augenheilkunde | 370.000 |
Orthopädie | 311.000 |
Urologie | 302.000 |
Haut- und Geschlechtskrankheiten | 284.000 |
Innere Medizin | 282.000 |
Chirurgie | 281.000 |
Arztpraxen gesamt | 258.000 |
Kinder- und Jugendmedizin | 228.000 |
Allgemeinmedizin | 227.000 |
Hals-Nasen-Ohren | 223.000 |
Frauenheilkunde/Geburtshilfe | 217.000 |
Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie | 180.000 |
Sonstige | 293.000 |
Wie die Statistiker mitteilten, nahm eine Arztpraxis im Jahr 2015 im Durchschnitt 507.000 Euro ein, egal ob Einzel- oder Gemeinschaftspraxis. Den Einnahmen standen Aufwendungen von durchschnittlich 249.000 Euro pro Praxis gegenüber, etwa je zur Hälfte für Personal- und Sachkosten. Damit blieb im Durchschnitt ein Reinertrag von 258.000 Euro übrig. 2011 waren es noch durchschnittlich 234.000 Euro gewesen.
Viele Arztpraxen sind allerdings Gemeinschaften mit mehreren Ärzten als Inhabern. Pro einzelnem Praxisinhaber lag der Reinertrag 2015 bei 190.000 Euro (2011 bei 166.000 Euro).
Die Hälfte aller Praxen hatte einen Reinertrag von höchstens 197.000 Euro. Da der Durchschnitt mit 258.000 Euro deutlich darüber liegt, muss es in der anderen Hälfte eine große Zahl von Praxen geben, die sehr viel mehr Geld einnehmen.
70,4 Prozent der Praxiseinnahmen kamen 2015 von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), 26,3 Prozent von der Privaten Krankenversicherung (PKV), 3,3 Prozent bezogen sich demnach auf sonstige selbstständige ärztliche Tätigkeiten.