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Stress in den Ferien Jeder Vierte nimmt Arbeit mit in den Urlaub

Im Urlaub richtig abschalten - das gelingt nur wenigen. Jeder Zehnte wird vom Chef oder den Kollegen gestört. Und jeder Sechste nimmt sich nur frei, um endlich in Ruhe arbeiten zu können.
Das Notebook kommt mit in die Ferien: Abschalten gelingt so nicht

Das Notebook kommt mit in die Ferien: Abschalten gelingt so nicht

Foto: Corbis

Abschalten und ausspannen: Nicht allen Berufstätigen gelingt das im Urlaub. Jeder Zehnte kann nervigen Kunden, gestressten Kollegen und nervösen Chefs auch auf Reisen nicht entgehen. Die Diensthandys klingeln überall - am Strand, in den Bergen, im Hotel. Das ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Sie hat 1002 Berufstätige gefragt, ob sie tatsächlich ihren Job im Urlaub vergessen können.

Einfach auf einer Liege am Pool liegen, die Sonne genießen, in einem Buch schmökern: Fast jeder Achte sagt, dass das nahezu unmöglich ist, weil die Kollegen mal eben anrufen und fragen, wo Unterlagen liegen, der Chef unbedingt Termine absprechen will - oder ein Kunde nur mit seinem Ansprechpartner ein Geschäft abwickeln möchte.

Und selbst wenn der Körper auf dem Tennisplatz steht, reisen die Gedanken zurück an den Schreibtisch. Habe ich den Termin abgesagt? Hat der Kollege das Memo bekommen? Kann der Kunde tatsächlich zwei Wochen warten? Fast jeder Zweite (47 Prozent) findet solche Gedankenspiele ganz normal und fühlt sich davon in den Ferien auch nicht gestört. Allerdings würden immerhin 14 Prozent solche Überlegungen gern per Knopfdruck abschalten und vergessen.

Mit Notebook und Badehose an den Strand

Um sich den Anblick Tausender unbearbeiteter E-Mails zu ersparen, liest jeder siebte Arbeitnehmer (14 Prozent) freiwillig berufliche E-Mails im Urlaub. Jeder Vierte (25 Prozent) packt neben der Badehose auch sein Notebook mit in den Koffer.

Und dann gibt es noch Arbeitnehmer, die ihren Job so sehr lieben, dass sie freiwillig im heimischen Garten arbeiten - nicht mit Hacke und Spaten, sondern an Laptop und Handy. Ein Viertel aller Angestellten sagt, dass sie sich dazu verpflichtet fühlen, auch wenn das niemand von ihnen verlangt. Erst eine Woche nach dem ersten Urlaubstag kommen in der Regel erste Urlaubsgefühle: Dann lassen drei von vier Mitarbeitern (73 Prozent) den Griffel fallen.

Der Arbeitswahn geht aber noch weiter: Viele Berufstätige opfern sogar von Zeit zu Zeit freie Tage, um von zu Hause mal in Ruhe zu arbeiten. Jeder Sechste (17 Prozent) nimmt sich zumindest gelegentlich einen freien Tag, um Aufgaben aus dem Job abarbeiten zu können.

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dpa/sid
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