
Teilzeit allüberall: Ergebnisse der Ifo-Randstad-Umfrage
Ifo-Befragung Allzeithoch für Teilzeitjobs
Ohne Teilzeit geht in Deutschland fast nichts mehr. Im Schnitt bieten mittlerweile 92 Prozent aller deutschen Unternehmen Teilzeitstellen an. Das geht aus einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad hervor, die dem KarriereSPIEGEL exklusiv vorliegt.
Grund für den Boom dürfte vor allem die Gesetzeslage sein: Arbeitnehmer haben einen einklagbaren Anspruch auf Teilzeit, wenn sie seit mindestens sechs Monaten dort tätig sind und das Unternehmen mehr als 15 Beschäftigte hat. Ausnahmen gelten nur, wenn betriebliche Gründe dagegen sprechen, zum Beispiel weil Teilzeit mit den Arbeitsabläufen oder der Sicherheit im Unternehmen nicht vereinbar ist oder unverhältnismäßige Kosten entstünden.

Voll- und Teilzeit: Deutsche sind mit Arbeitszeiten unzufrieden
So sind große Firmen im Vergleich auch am flexibelsten: 98 Prozent der Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten bieten ihren Arbeitnehmern Teilzeitmodelle an. Doch auch die Zahl der kleinen Betriebe, die ihre Mitarbeiter in Teilzeit beschäftigen, kann sich sehen lassen: 90 Prozent der Firmen mit bis zu 49 Mitarbeitern bieten Teilzeitjobs an.
Für die Studie wurden rund tausend Personalchefs deutscher Unternehmen aller Branchen (außer Finanzdienstleistungen) befragt. Ein Drittel gab an, die Anzahl der Teilzeitstellen in den vergangenen zwei bis drei Jahren erhöht zu haben. Insbesondere Firmen aus den Branchen Dienstleistung und Handel setzen auf Arbeitskräfte mit reduzierter Stundenzahl und haben zusätzliche Teilzeitstellen geschaffen.
Der Umfrage zufolge wird sich an der Summe der Teilzeitjobs vorerst wenig ändern: Ein Großteil der Unternehmen (83 Prozent) gab an, die Zahl der flexiblen Arbeitsstellen bis Ende 2014 in etwa gleich lassen zu wollen. Dagegen planen zehn Prozent, mehr Mitarbeiter in Teilzeit zu beschäftigen. Nur sechs Prozent wollen das Angebot eher reduzieren.