Arbeitsmarkt Vor allem große Betriebe wollen Stellen abbauen

Auszug aus dem Firmenbüro: Vor allem in großen Unternehmen werden in diesem Jahr wohl Arbeitsplätze wegfallen
Foto: Thomas Barwick / Stone RF / Getty ImagesWie wird sich die Coronapandemie mittelfristig auf Arbeitnehmer auswirken? Prognosen dazu gibt es einige, aber direkten Einblick haben vor allem Leute, die für Einstellungen und Entlassungen zuständig sind: Personalleiter und Personalleiterinnen in den Unternehmen.
Das macht die vierteljährliche Umfrage unter 1000 Personalleitern interessant, die das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo und der Personaldienstleister Randstad durchführen. Denn diesmal fragten sie unter anderem: »Werden 2021 in Ihrem Unternehmen Stellen wegfallen?«
Wie alarmierend man die Antworten findet, hängt davon ab, wo man arbeitet. Im Durchschnitt aller Befragten haben 17 Prozent mit Ja geantwortet – angesichts der wirtschaftlichen Erschütterungen der Coronapandemie ein nicht besonders hoher Wert. Aber: Vor allem große Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind zum Stellenstreichen entschlossen, nämlich 40 Prozent. Bei Kleinbetrieben mit weniger als 50 Beschäftigten sind es nur 11 Prozent.
Allerdings ist vor allem die letzte Zahl mit Unsicherheit behaftet: 42 Prozent der Personalchefs von Kleinbetrieben können noch gar keine feste Aussage treffen. Das ist durchaus verständlich: Vieles ändert sich in Coronazeiten kurzfristig; wie soll man da sagen, welche Stellen man in den verbleibenden Monaten des Jahres halten kann?
Bei den großen Unternehmen liegt dieser Unsicherheitsfaktor bei 23 Prozent, deutlich niedriger also. Was auch heißen kann: Hier gibt es oft schon eine klarere Planung, die oft eben Einschnitte bedeutet.
Nicht ganz unwichtig ist dabei, wie so ein Stellenabbau umgesetzt werden soll, auch danach wurde gefragt.
Demnach besetzen mehr als die Hälfte der Firmen nicht nach, wenn Mitarbeitende in den Ruhestand gehen.
Über 40 Prozent wollen betriebsbedingt kündigen,
je rund ein Drittel will es mit Freiwilligenprogrammen versuchen
oder die Kolleginnen und Kollegen in vorzeitigen Ruhestand schicken.
In vielen Betrieben sind laut Umfrage mehrere dieser Schritte zugleich geplant.