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Werbevideos von Personalabteilungen Lizenz zum Fremdschämen

Debile Darsteller, schmierige Musik: Unternehmen werben mit Videos um Mitarbeiter und scheuen keine Peinlichkeit. Twitter hat das schlechteste Recruiting-Video aller Zeiten gemacht - als Parodie. Viele Firmen aber meinen es ernst. Wir suchen die schlimmsten Schoten des Genres.

"Möglichkeiten! Dynamische Arbeitsumgebung! Freunde fürs Leben!" Recruiting-Videos versprechen gern das Blaue vom Himmel. Und sind dabei randvoll mit grinsenden Gestalten, die ihren Arbeitgeber mit Hochdruck lobpreisen. Fehlt nur, dass ihnen die Fontanelle platzt.

Ein sicheres Zeichen für Branchen, die sich Sorgen um talentierten Nachwuchs machen, sind diese Recruiting-Videos - Reklamefilme, die möglichen Bewerbern ein Unternehmen schmackhaft machen sollen. Da sie sich meist an Nachwuchskräfte richten, werden sie inzwischen bevorzugt da eingesetzt, wo man junge Leute erwartet: Auf YouTube, bei Facebook, im Internet eben.

Doch oft geht der Schuss nach hinten los. Selbst handwerklich professionelle Videos nerven nicht selten mit dümmlichen Texten, schmieriger Fahrstuhlmusik und dilettierenden Darstellern. Wenn dann auch noch alle Protagonisten so delirierend fröhlich sind, dass man den Einsatz von K.o.-Tropfen fürchten muss, wird die Werbung schlicht peinlich.

Motivationssprüche und kollektives Flügelschlagen

Derzeit kursiert ein Video, das alles, was an Recrutiting-Filmen schlimm ist, in drei Minuten zeigt: Den Film "At Twitter, The Future is You!" haben Twitter-Mitarbeiter selbst produziert. Bei einer Projektwoche bekamen sie den Auftrag, das schlechteste Recruiting-Video aller Zeiten zu machen. Dem Ideal dürften sie ziemlich nahe gekommen sein. Vom billigen Achtziger-Jahre-Design über unscharfe Wackelbilder bis hin zu peinlichen Motivationssprüchen ("Join the Flock!", dazu kollektives Flügelschlagen) ist alles dabei.

Freilich ist auch dieser Film nur ein Recruiting-Video, in dem Twitter sich als selbstironischer Arbeitgeber darstellt. Die Hinweise auf eine eigene Gesundheitsversorgung und gesponserte Privatcomputer sind sicher ernst gemeint.

Für KarriereSPIEGEL der ideale Anlass, die schlechtesten echten Recruiting-Videos zu küren. Also: Bitte schicken Sie an diese Mailadresse  alle Links zu Unternehmensfilmen, die bei Ihnen Fremdschämen ausgelöst haben. Wir werden berichten.

mamk
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