»Ach, ach, nun sieh doch bloß«
Ich will hier bleiben. Ich lass« das nicht los, ich geb« das nicht her. Ich will für immer in Hamburg bleiben.
Berlin und Frankfurt sind mir lieber als die feuchte, kühle Hansestadt.
Es ist Kraft, Energie. etwas von jener männlichen Wucht, die man auch in New York, einlaufend, spüren kann.
Ein Gefühl von Schläfrigkeit liegt über Hamburgs Zentrum. Ein paar Taxis, die gähnend vor sich hinstarren, aber sonst?
die jüngste Elbüberführung, eine Autobrücke, für die es nur einen Vergleich gibt, ungefähr: Golden Gate, San Francisco. Fabelhaft, sagt man wieder.
ganz schön, aber kein Grund, nach Hamburg zu ziehen. Man sollte hereinschauen, wenn man da ist; mehr nicht.
Mein Gott, ist das großartig hier, und die Luft so frisch.
Das ist dort oben schon eine sehr flache und nüchterne Welt, irgendwie evangelisch, plattes Land.
die ganze Hafenszene. Man ist hingerissen. Ach, sagte man, ach, ach, nun sieh doch bloß!
Wenn Provinzialismus Selbstbezogenheit, Befangenheit in den eigenen Mauern meint, dann wird man dieser »Szene« einen Hauch provinzieller Selbstüberschätzung schwer absprechen können.
Ach, sah das aus: schön. Ich geriet wieder in mein ganz unhamburgisches, durchaus provinzielles Entzücken.
Laßt Luft raus aus diesem Jubel -- dann mag es hingehen.
So etwas Strenges und doch Schönes, so etwas Einladendes und doch vornehm Abwehrendes hat keine andere Stadt. Hamburg soll ja die genieärmste Region in Deutschland sein. So etwas schmerzt, jedenfalls unsereinen.
Mein Gott, ist Ihre Stadt faszinierend!
Ich träumte sogar des Nachts von ihr, keine Alpträume, dazu ist Hamburg zu platt und zu flach. Dieses wortkarge, strenge Hamburg schrie plötzlich. Es lag wie ein ungeheurer Versucher vor mir. Es lockte mit tausend Lichtern. Die Stadt schreit nach dir, dachte ich. Sie ruft dich: Komm rüber zu mir. Ich bin die Welt. die Versuchung. Ich will dich umarmen. Bei mir liegst du richtig, goldrichtig. Essengehen mit Fritz Raddatz, das wäre Tröstung. Aber danach?