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Gestorben Alber Elbaz, 59

aus DER SPIEGEL 18/2021
Foto:

Hahn Lionel/ABACA / ddp/abaca press

Wenn man in den Jahren nach der Jahrtausendwende die Boutique von Lanvin in Paris betrat, hingen dort Kleider wie aus dem Boudoir einer Dame von Welt: raffinierte Schnitte und Drappierungen aus viel Stoff, gekrönt von großen Schleifen, funkelnden Applikationen oder asymmetrischen Details. Die Mode, die Alber Elbaz für die französische Marke entwarf, war üppig und feminin und knüpfte an die Entwürfe Jeanne Lanvins aus den Zwanziger- und Dreißigerjahren an. Von 2001 bis 2015 war Elbaz Chefdesigner von Lanvin, es waren seine erfolgreichsten Jahre. Als Sohn marokkanisch-jüdischer Eltern wuchs er in der Nähe von Tel Aviv auf; Mitte der Achtzigerjahre ging Elbaz für einen ersten Job in der Modebranche nach New York, gut zehn Jahre später wechselte er nach Paris und begann Ende 1998 bei dem legendären Yves Saint Laurent, der Elbaz die Prêt-à-porter-Kollektion überließ. Der kleine, rund wirkende Mann, der meist mit Fliege auftrat und ausgesucht freundlich war, stand Zeit seines Lebens für Eleganz. Erst im Januar hatte er mit AZ Factory eine neue eigene Linie präsentiert. Alber Elbaz starb am 24. April in Neuilly bei Paris an den Folgen einer Covid-Erkrankung.

clv
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