AUSWAHL Aldo Palazzeschi: »Die Schwestern Materassi«.
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DER SPIEGEL 41/1966
Ein schöner, fatal unmutiger und instinktsicherer Waisenknabe gerät in einen mannlosen Tantenhaushalt, richtet, zunächst ohne Arg, unter den fleißigen Frauensleuten bizarre Verwirrungen an und ruiniert sie spätei leichtherzig und reulos. Der opulente Roman von der tragikomischen Neigung zweier bis dahin untadelig alternden Weißnäherinnen ist eines der Hauptwerke des 1885 geborenen Florentiners: genüßlich, unerschütterlich parteilos, mit sublimem Sinn für Sonderbarkeiten und zuweilen gezierter Finesse im Detail entwickelt er die schlimmen Schicksale. (Benziger; 304 Seiten; 17,80 Mark.)