KRITIK Alexander Kerenski: »Rußland und der Wendepunkt der Geschichte«.
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DER SPIEGEL 46/1966
Innerhalb von elf Jahren gebar die Wolga-Stadt Simbirsk zwei Revolutionäre, einen Täter und einen Demagogen: Lenin und Kerenski. Der eine veränderte die Welt und verzehrte sich. Der andere ritt acht Monate lang, von Februar bis Oktober 1917, auf der Revolution, floh und fertigte - jetzt, im New Yorker Exil - Memoiren an: den Rapport seiner nutzlosen Reden. Nun 85 Jahre alt, beschreibt Kerenski immer noch nur ein Thema: Kerenski. Über den anderen Simbirsker, über dessen Motive und Wesenszüge, berichtet er nichts. (Zsolnay; 584 Seiten; 38 Mark.)