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Alina Pash Zwischen den Fronten

aus DER SPIEGEL 8/2022
Foto: press-sluzhba

Es ist ein Traum für viele Musiker und Musikerinnen, egal ob Pop oder Schlager: Die Teilnahme am Eurovision Song Contest (ESC) kann den internationalen Durchbruch bedeuten. Für die ukrainische Sängerin Alina Pash, 28, ist dieser Traum gerade geplatzt. Sie gab am Mittwochnachmittag auf ihrem Instagram-Account bekannt, dass sie die Ukraine nun doch nicht bei dem Wettbewerb in Turin im Mai vertreten werde. Pash hatte sich erst am vergangenen Samstag beim ukrainischen Vorentscheid für die ESC-Teilnahme qualifiziert. Die Musikerin setzte sich mit ihrem Song »Tini sabutych predkiw« durch, »Schatten vergessener Vorfahren« – gegen sieben andere Titel. Alina Pash ist in der Ukraine bekannt für ihren ori­ginellen Stil, der traditionelle Volksmusik mit Hip-Hop kombiniert. Mit ihrem Verzicht reagierte sie auf Vorwürfe, eine nach ukrainischem Recht illegale Reise auf die von Russland besetzte Halbinsel Krim gemacht zu haben. Reisen aus der Ukraine auf die Krim sind seit Juni 2015 nur noch auf dem Landweg erlaubt. Eine Reise über russisches Staatsgebiet hinweg, auch auf dem Luft- oder Seeweg, ist hingegen illegal. Pash soll 2015 über Moskau nach Simferopol geflogen sein. Auf ihrem Insta­gram-Kanal recht­fertigte sich die Sängerin, sie sei Künstlerin, keine Poli­tikerin, und hängte etwas zerknirscht dran: »Ich versuche, die Tra­ditionen und Werte der Ukraine in die Welt zu tragen.«

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