NEU IN DEUTSCHLAND Andrew Sinclair: »Das Bärenfell«
Der 1935 geborene Engländer hat für seinen Erstling ein ausgetretenes Terrain gewählt: die Diskrepanz zwischen dem Individuum und der Armee. An Sinclairs Romanhelden Bumbo Bailey, der die Eliteschule Eton absolviert hat und in ein Garderegiment eingetreten ist erweist sich, daß Drill, Beförderungen und gesellschaftliches Ansehen, das ein »Rotrock« genießt, ohne sonderliche Wirkung Bleiben, wenn ein Wehrpflichtiger nur die rechte Rutscht-mir-alle am-Buckel-runter-Haltung mitbringt. Das relativ Eindrucksvollste an dem Buch sind die Aufzählungen der Flüche, die einem englischen Ausbildungssergeanten zur Verfügung stehen, und die Schilderungen soldatischen Liebeslebens, das keinen Zapfenstreich kennt. Der Klappentext enthält, den Hinweis auf mildernde Umstände: Sinclair hat den Roman in zehn Tagen erstellt. (R. Piper Verlag, München; 260 Seiten; 12,80 Mark.)