Zur Ausgabe
Artikel 66 / 69

Gestorben Arved Birnbaum, 59

aus DER SPIEGEL 44/2021
Foto: Henning Kaiser / dpa

In etlichen Fernsehproduktionen verkörperte er Verbrecher, Schläger und andere zweifelhafte Gestalten. Noch im August war der Schauspieler als verdächtiger Tierhändler in der Krimireihe »Ein Fall für zwei« zu sehen gewesen. Der in der Lausitz geborene Arved Birnbaum begann sein Berufsleben fern jeder Bühne als Elektriker, dann arbeitete er als Monteur. In Rostock absolvierte er von 1989 bis 1993 an der Schauspielschule Ernst Busch seine künstlerische Ausbildung, es folgten einige Theaterengagements. Den Grundstein für seine Karriere als Finsterling vom Dienst legte Birnbaum 1999, als er in der »Lindenstraße« einige Folgen lang den Neonazi Hartung spielte. Wenig später durfte er bei den Guten mitspielen, er bekam den festen Part des Hauptmeisters Heinz Obst im Kölner »Tatort«. Neben seiner künstlerischen Karriere leitete Birnbaum seit 2006 das Schauspiel Zentrum in Köln, eine Ausbildungsstätte für Film, Theater und Fernsehen. Es war der Polizeifilmspezialist Dominik Graf, der schließlich sein Potenzial für die Rolle des toughen, knurri­gen Profiermittlers voll ausschöpfte und Birnbaum in den Thrillern »Eine Stadt wird erpresst« (2006) oder »Zielfahnder – Flucht in die Karpaten« (2016) besetzte. Auch in Grafs gefeierter Russenmafiaserie »Im Angesicht des Verbrechens« hatte er eine zentrale Rolle. »Arved macht jede Nebenrolle zu einer Hauptrolle«, sagte Regisseur Graf einmal. Arved Birnbaum starb am 24. Oktober in Köln.

CBU
Zur Ausgabe
Artikel 66 / 69
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren