Expansion auf US-Markt Axel Springer erwirbt Newsportale Politico und Protocol

Gemeinsam hat man schon am US-europäischen Joint Venture Politico Europe gearbeitet. Nun hat Axel Springer die US-Newsportale Politico und Protocol vollständig übernommen.
Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer

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Kay Nietfeld / dpa

Axel Springer (»Bild«, »Welt«) hat eine Vereinbarung zum vollständigen Kauf des US-Nachrichtenunternehmens Politico und der auf den Technologiesektor spezialisierten News-Website Protocol unterzeichnet. Das gab das Berliner Medienunternehmen am Nachmittag bekannt. Zuvor hatte das »Handelsblatt« darüber berichtet. »Das Potenzial ist generell riesig. Wir sind überzeugt, das Unternehmen zu einem attraktiven Preis erworben zu haben«, sagte Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer, der Wirtschaftszeitung. Über den Kaufpreis sollen beide Parteien Stillschweigen vereinbart haben.

Seit 2014 betreibt Springer mit dem von Robert Allbritton geführten US-Unternehmen bereits das Joint-Venture Politico Europe, das seinen Hauptsitz in Brüssel hat. Springer wird im Rahmen der Transaktion auch Politicos 50-prozentigen Anteil an dem europäischen Ableger übernehmen. Mit jährlich zweistelligem Wachstum erreichte Politico Europe 2019 die Profitabilität. Jamil Anderlini führt ab Herbst als neuer Chefredakteur den 100-köpfigen Newsroom.

Politico wurde 2007 gegründet und hat inzwischen mehr als 700 Beschäftigte in den USA und Europa. Für Springer sind die USA neben Deutschland und Polen Kernmarkt für neue Investitionen im Medienbereich. Seit dem Einstieg des US-Finanzinvestors KKR peilen die Berliner verstärkt Wachstum auch über Zukäufe an. Die Coronakrise hatte den Konzern hierbei allerdings etwas gebremst.

Robert Allbritton bleibt laut einer Pressemitteilung von Springer Publisher von Politico und Protocol. Die verlegerischen und redaktionellen Führungsteams von Politico in den USA, Politico Europe und Protocol würden ihre Arbeit fortsetzen und die jeweiligen Publikationen auch in Zukunft getrennt von den anderen Axel-Springer-Marken mit Hauptsitz in den USA leiten, so das Berliner Unternehmen.

hpi/Reuters
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