ARCHITEKTUR Baumeister als Retter
Offenbar ist es eine schon liebgewonnene Tradition, dass es bei der Architekturbiennale in Venedig nicht unbedingt um Architektur geht. Beim letzten Mal, vor zwei Jahren, waren die Megacities dran, im Jahr 2000 lautete das Motto »Weniger Ästhetik - mehr Ethik«. So ist es nur konsequent, dass das Motto der diesjährigen Schau im Herbst »Architecture Beyond Building« (Architektur jenseits des Bauens) heißt. Am Dienstag dieser Woche wird das Konzept der 11. Internationalen Architekturausstellung in der italienischen Botschaft in Berlin vorgestellt, und auch die Kuratoren des deutschen Pavillons werden dann erzählen, was sie vorhaben. Dem SPIEGEL haben die Berliner Architekten Friedrich von Borries, 33, und Matthias Böttger, 34, vom Büro »Raumtaktik« schon verraten, worum es ihnen geht: Sie werden Öko-Projekte vorstellen, neue Technologien vor allem, die helfen sollen, Energie zu sparen und Müll zu vermeiden - das »United Bottle«-Projekt etwa von den »Instant Architekten«. Diese haben ein Verfahren entwickelt, wie aus Plastikflaschen Ziegel für transparente Fassaden werden können. Oder das »MEtreePOLIS«-Projekt - da hoffen New Yorker Architekten darauf, dass genmanipulierte Bäume eines Tages durch ihre Fotosynthese Häuser mit Energie versorgen.