Berichterstattung über Betonmischer-Unfall »Ich sehe keine Hetze«

Nach dem tödlichen Unfall in Berlin kritisierten Aktivisten die Berichterstattung als »Welle der Vorwürfe, Unwahrheiten und Hetze«. Der Deutsche Journalisten-Verband hält die »kritische Kommentierung« für angemessen.
Festgeklebt auf dem Asphalt: Hände von Aktivisten der »Letzten Generation«

Festgeklebt auf dem Asphalt: Hände von Aktivisten der »Letzten Generation«

Foto: Paul Zinken / picture alliance/dpa

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat Kritik der Gruppe »Letzte Generation« an den Medien zurückgewiesen. »Ich sehe keine Hetze in der Berichterstattung«, sagte DJV-Sprecher Hendrik Zörner am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. »Die ›Letzte Generation‹ muss sich gefallen lassen, dass über den Unfall in den Medien berichtet wird.«

Die Gruppe hatte nach dem Tod einer von einem Betonmischer überrollten Radfahrerin, deren Rettung möglicherweise durch Klimablockaden behindert worden war, die »Medienlandschaft« scharf kritisiert. Die Gruppe beklagte in einem Statement unter anderem eine »Welle der Vorwürfe, Unwahrheiten und Hetze«. Sie wirft der »Medienlandschaft« vor, dass sie »eine Situation in dieser Form fiktiv aufbauscht und damit demokratischen Protest in einer Krisensituation delegitimiert«.

Zörner entgegnet, die Medien hätten die Aufgabe, »angemessen zu berichten«. Dass es jetzt eine »kritische Kommentierung« der Proteste sowohl in den klassischen als auch in den sozialen Medien gebe, könne nicht verwundern. Denn der Unfall sei ein »Ereignis, das polarisiert«.

Die Radfahrerin war am Montag von einem Betonmischer erfasst und überrollt worden. Am Donnerstagabend starb sie im Krankenhaus. Ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr hatte wegen einer Straßenblockade von Klimaaktivisten lange im Stau gestanden und war deshalb verspätet zum Unglücksort gekommen. Die Berliner Polizei stellte gegen zwei Klimaaktivisten der Gruppe »Letzte Generation« Strafanzeige unter anderem wegen unterlassener Hilfeleistung.

isb/AFP
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