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Bernhard Leitners Klang-Räume

aus DER SPIEGEL 8/1978

Räume zu erstellen und zu gliedern ist sein erlernter bürgerlicher Beruf. Nur: Architekt Leitner macht"s mit Geräusch. Als ein freier Künstler nämlich erbaut der Wahl-New-Yorker aus Wien Lautsprecher-Installationen, die das Publikum stereophon beschallen und so ein intensives -- variabel bewegtes -- Raumerlebnis aus nichts als Klang hervorrufen. Zu Gast in der Kölner Galerie Zwirner, bittet Leitner jetzt etwa in eine »Raum-Wiege«, die den Kunst-Hörer mit pendelnden Cello- und Trommellauten umgibt, oder lädt zur Ruheposition auf einer »Ton-Liege« ein, die programmierte Akustik körpernah von Kopf bis Fuß und zurück erfahren läßt. Leitners gleichzeitig in einem Buch ("Ton: Raum": DuMont; 28 Mark) mit Diagrammen dargelegtes System kennt »horizontal schiebende«, »diagonal wegfedernde« und »aufwärtsziehende, abhebende« Töne. Es könnte, meint der Erfinder, statt nur der Kunst gut auch zu psychotherapeutischen Zwecken dienen.

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