Bunter Faden für aktive Leser
Man nehme: eine Kordel zwischen Zeige- und Mittelfinger, ziehe eine Schlaufe über beide Finger, machte damit eine halbe Drehung, und so weiter: Endresultat der Manipulation: »Der Affenpopo«. So beispielsweise, lehrt das neue DuMont-Buch »Das Hexenspiel« (28 Mark) einen beigelegten bunten Faden magisch und zugleich illustrativ zu knüpfen, wie das vor allem bei Naturvölkern aller Kontinente üblich ist. Das Autorenteam Mike Schuyt und Joost Elffers, das schon das Chinesenpuzzle »Tangram« und »Anamorphosen«-Zerrbilder unter die Leute gebracht hat, zeigt Beispiele vom »Stachel rochen« aus Guayana bis zum »Sternenhimmel« der Navajo und referiert auch Ethnologisches zum Thema. In Nordaustralien etwa gilt das Geschenk einer Kordel von Frau zu Mann als unmißverständlicher Antrag, im
Eingeborenen-Märchen kann ein Mädchen mittels Fadenspiel eine Schildkröte so gut abbilden wie das, »was es sah, als es seiner Schwester zwischen die Beine schaute«.