AUSWAHL Camilo José Cela: »Der Bienenkorb«.
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DER SPIEGEL 47/1964
Moritatenhaft skizziert der
48jährige anglo-spanische Romancier das Bild eines morbiden Madrid. Beamte, Geschäftsleute, Handwerker, Huren und Bummler werden von Hunger und Liebe getrieben. Arbeitsbienen und Drohnen der Gesellschaft leben in Straßen, Cafés und Absteigequartieren nur für den Moment der Leidenschaft. Durchsichtig wird, daß die sozialen Wunden des spanischen Bürgerkriegs nicht vernarbt sind. Aber Cela ist nicht Zola, er klagt nicht an, sondern resigniert: »Wir leben in einem angeberischen Zeitalter.« (Walter; 330 Seiten; 18 Mark.)