Chaplin-Serie im ZDF
Dies wird ein Chaplin-Jahr: Ab April sendet das ZDF elf Spielfilme des Meisterkomikers; voraus geht Bogdanovichs Chaplin-Hommage »Geschichte meines Lebens«. Die Serie soll, so das ZDF, einen »Überblick über das Schaffen dieses großen Künstlers geben«. Unsinnigerweise freilich zeigt der Sender die Chaplin-Filme in kunterbunter Reihenfolge. Es hebt an mit »Rampenlicht« (1952) und endet mit »Ein Hundeleben« (1918), dazwischen: »Goldrausch« (1925), »Lichter der Großstadt« (1931), »Der große Diktator« (1940), »Der Vagabund« (1916) -- und so weiter durcheinander. Eine chronologische Abfolge hätte sich empfohlen, nicht nur der Stilentwicklung wegen: Chaplins Filme reflektieren Zeitgeschichte; »Moderne Zeiten« (1936) etwa ist eine Antwort auf die große Depression, der »Große Diktator« spielt schon 1940 mit dem Erdball. Komiker sind ernst zu nehmen.