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Charles Browns Nachtklub-Blues

aus DER SPIEGEL 6/1991

1990 war das Jahr eines weltweiten Blues-Revivals. Dem steinalten, aus dem Mississippi-Delta stammenden John Lee Hooker gelang ein großes Comeback, und zu den spektakulärsten Platten-Veröffentlichungen gehört die Ausgrabung des Gesamtwerks von Robert Johnson aus den dreißiger Jahren. Wie der Blues in den vierziger Jahren den rohen Ausdruck der Südstaaten-Verzweiflung mit der Eleganz großstädtischer Nachtklubs mischte, führt eindrucksvoll das neue Album eines alten Mannes vor, »All My Life« (Zensor/EFA) von Charles Brown, 68. Browns Stimme erzählt lässig und kühl, zu seinem jazzig angehauchten Pianospiel, von den Widrigkeiten des Lebens. Der Sänger war in den vierziger Jahren ein Star, der Anfänger wie Ray Charles beeinflußte. Aber Ruhm und Geld hatten sich bald verflüchtigt. Daß er sein überragendes Talent über die Jahrzehnte gerettet hat, beweist nun die Comeback-LP.

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