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NEU IN DEUTSCHLAND Chuzpe im Kibbuz

aus DER SPIEGEL 47/1966

Sallah ... oder tausche Tochter gegen Wohnung (Israel). Mit Chuzpe im Kibbuz und Wehgeschrei vor dem Wohnungsamt will der Zuwanderer Sallah (deutsch: der Glückliche) ein israelisches Problem lösen - die Integration orientalischer Juden im westlich bürokratisierten Israel.

Ephraim Kishon, der beste Satiriker des Gelobten Landes ("Drehen Sie, sich um, Frau Lot!"), drehte nach eigenen Texten seinen ersten Film und einen der ersten israelischen Filme überhaupt. Es wurde eine Problem-Posse.

Sallah, ein Schwejk aus dem Orient, unterläuft den Stromlinien-Staat und das Pionier-Ethos, ohne arbeitsam zu werden. Mit List leitet er seine Sippe aus der Einwanderer-Baracke in die Neubauwohnung. Allenfalls bietet er seine Tochter zum Kauf.

Die schlicht verfilmte Eulenspiegelei lebt vom Folklore-Charme, vom Hintersinn jüdischen Witzes und vom Komödiantenbrio des Sallah-Spielers Haym Topol.

Topol, 30, ist ein wahrer Versteller (jiddisch für Schauspieler): Er verkörpert glaubwürdig einen doppelt so alten Herrn. Jung wirkt nur der Bart.

Topol (l.), Partner in »Sallah«. Kinder noch Israel geführt

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