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NEU IN DEUTSCHLAND Clemente Fusero: »Modigliani«.

aus DER SPIEGEL 14/1961

Nicht

ohne patriotischen Stolz auf seinen Landsmann und daher keineswegs frei von Schwulst berichtet der Kunstschriftsteller Fusero über den nach seinem frühen Tode im Jahre 1920 mehr und mehr in Mode geratenen tuberkulösen Trunkenbold, exzentrischen Schürzenjäger und genüßlichen Haschischkonsumenten »Modi«, dessen Frauenporträts und Akte heute für Preise bis zu einer Viertelmillion Mark gehandelt werden. Der Autor hat sich offenkundig einer gründlichen Quellenforschung unterworfen; er räumt mit etlichen rührseligen Legenden auf, die um den schönen, in Paris gründlich verkommenen Maler gesponnen wurden, erweist sich aber außerstande, seinen Helden gegenüber den damals in Paris ansässigen und mit »Modi« zechenden bedeutenderen Kollegen korrekt einzustufen: Modigliani war kein Wegbereiter der modernen Kunst, bat aber mit seinen Mitteln, speziell seiner Linie, einen oft faszinierenden graphischen und dekorativen Stil gefunden. (Holle Verlag, Baden-Baden; 384 Seiten; 18 Mark.)

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