NEU IN DEUTSCHLAND Constantin Virgil Gheorghiu: »Johannes Chrysostomus oder Goldmund, der unliebsame Mahner«.
Der 45jährige in Frankreich lebende rumänische Schriftsteller, der vor einem Jahrzehnt durch seinen Romanbestseller »25 Uhr« bekanntgeworden ist, möchte an der Biographie des griechischen Heiligen Chrysostomus nachweisen, daß im vierten Jahrhundert die christlichen Ideen zugunsten der Staatsräson verfälscht worden seien. Johannes, der zu den wenigen Heiligen gehört, »die im Kalender der westlichen Kirche ebenso genannt sind wie in dem der östlichen«, macht sich in Gheorghius Roman als Priester in Antiochien und Patriarch von Konstantinopel bei seinen Zeitgenossen dadurch unbeliebt, daß er die christliche Demuts-Lehre wörtlich nimmt und dieses Verfahren auch seinen Glaubens -Brüdern abverlangt. Er verliert durch Intrigen seine Ämter, wird Einsiedler und »einer der größten Redner der Christenheit«, bis die Bischöfe beim Kaiser die Erlaubnis erwirken, den unliebsamen Störenfried, der das arme Volk auf seiner Seite hat, zu töten. (Verlag J. P. Bachem, Köln; 300 Seiten; 14,80 Mark.)