Ausstellungen »Dada« als Weltbewegung
Sie entdeckten den Nonsens als schöpferisches Prinzip, und ihr Spaß an der Provokation kannte keine Grenzen. »Dadaisten« nannten sie sich, doch eine organisierte Gruppe bildeten sie nie. Was Künstler und Literaten wie Max Ernst, Marcel Duchamp oder Hugo Ball im ersten Drittel dieses Jahrhunderts verband, war eine Geisteshaltung: der Widerwille gegen den Nationalismus und eine anarchische Lust am Experiment. »Dada« als vielleicht erste internationale Avantgarde-Bewegung dokumentiert nun eine Ausstellung in der Münchner Kunsthalle. Sie zeigt 150 Gemälde und Collagen sowie seltene Plakate und Manifeste aus den Dada-Zentren Zürich, New York, Berlin und Paris. Als besondere Attraktion ist Kurt Schwitters' lyrisch gewagte »Ursonate« in einer nicht minder gewagten zeitgenössischen Vertonung zu hören - aus Rücksicht auf geräuschempfindlichere Kunstfreunde in einer schallisolierten Kabine.