NEU IN DEUTSCHLAND Das Testament des Opheus (Frankreich).
Jean Cocteaus »Strip-Tease -Übung, an deren Ende meine Seele unverhüllt dasteht«, lädt ein zum Blick durchs Schlüsselloch in die Seele des Dichters. Aber was der Zuschauer erblickt, ist ihm aus einem halben Dutzend Cocteau-Filmen vertraut. Der Dichter-Regisseur von »Das Blut eines Dichters«, »Es war einmal«, »Der ewige Bann« und »Orphée« versammelt. Tricks und Symbole aus seinen früheren Filmen, doch sie sind nur Teil einer eitlen Selbstentblößung. Die geistreiche Tricksprache von »Orphée« ist zusammengeschrumpft auf einen Dreh, den Cocteau unermüdlich wiederholt: die Umkehrung einer Bewegung. So läßt Cocteau ein Photo in der Flamme entstehen, einen Springer rückwärts aus dem Meer aufsteigen und ein Bild unter dem Lappen, der es wegwischt, erscheinen. (Editions Cinégraphiques.)