NEU IN DEUTSCHLAND Der Mann, der Peter Kürten hieß (Frankreich).
34 Jahre nach dem Tode
des echten Sexualmörders Kürten aus Düsseldorf (neun Morde, sieben Mordversuche), der am 2. Juli 1931 hingerichtet wurde, unternahm es der französische Filmexzentriker Robert Hossein ("Die Lumpen fahren zur Hölle") als Regisseur und Titelrollendarsteller, den deutschen Verbrecher zum deutschen Prototyp der Vor-NS-Zeit umzustilisieren. Hossein hat aus der Mordstory, die bereits Fritz Lang zum weltberühmten Film »M« anregte, ein verzerrtes Zeitbild gemacht: Ehe Kürten seine Opfer anpirscht, hört er Wagner-Musik; die deutschen Mädchen sind alle blond; Düsseldorfs Kriminaler trinken ständig Bier aus Krügen und grüßen im Dienst (im Jahre 1929) nur mit erhobenem Arm und »Heil Hitler«; SA-Männer plündern eine vermutlich jüdische Buchhandlung. Ob seiner politischen Theorie vergaß Hossein schließlich die Inszenierung der simplen Mördergeschichte: Hätte sich der echte Kürten so angestellt wie Hossein, er hätte nicht mehr als einen Mord geschafft.