Nach Medienberichten Deutsche Welle beendet Kooperation mit jordanischem Sender

Wegen antisemitischer und antiisraelischer Äußerungen distanziert sich der deutsche Auslandssender von einem seiner Kooperationspartner. Die Untersuchungen gegen DW-Mitarbeiter aus dem arabischen Programmteil gehen weiter.
Steht nach Antisemitismus-Vorwürfen unter Druck: Die Deutsche Welle

Steht nach Antisemitismus-Vorwürfen unter Druck: Die Deutsche Welle

Foto: Marius Becker/ picture alliance / dpa

Die Deutsche Welle (DW) setzt ihre Kooperation mit dem jordanischen Sender Roya TV aus. »Anlass ist das Bekanntwerden von antiisraelischen und antisemitischen Kommentaren und Karikaturen in den sozialen Medien, die vom Sender verbreitet wurden«, teilte der deutsche Auslandssender mit.

Vergangene Woche hatte das Magazin »Vice« über den Sender Roya TV und Posts im Netz berichtet. Die DW teilte mit, sie bedauere die ursprüngliche Einschätzung, dass Roya TV »nicht israelfeindlich« sei.

Der Verantwortliche für Vertrieb, Marketing, Produktion und Technik bei der Deutschen Welle, Guido Baumhauer, sagte: »Wir entschuldigen uns dafür, dass uns diese widerlichen Bilder nicht aufgefallen sind. Nach den fraglichen Veröffentlichungen durch Roya TV müssen wir die Kooperation neu bewerten.«

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Einige auf den Social-Media-Kanälen des Senders verbreitete Inhalte seien nicht mit den Werten der DW vereinbar. »Wir werden jetzt intern unsere Auswahl von Partnern noch kritischer überprüfen, gerade auch im Hinblick auf Antisemitismus und Rassismus«, sagte Baumhauer.

Unabhängig von diesem Fall lässt die Deutsche Welle derzeit extern zudem Antisemitismusvorwürfe gegen mehrere eigene Mitarbeiter der Arabisch-Redaktion sowie freischaffende Mitarbeiter im Ausland prüfen. Während der Prüfung sind sie freigestellt.

Die »Süddeutsche Zeitung« hatte berichtet, dass mehrere DW-Mitarbeiter in den vergangenen Jahren im Internet antisemitische und antiisraelische Äußerungen gepostet haben sollen. Später seien diese Einträge gelöscht worden.

atb/dpa
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