AUSWAHL Dieter Wellershoff: »Ein schöner Tag«.
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DER SPIEGEL 42/1966
Der Programmatiker eines dinglich fixierten »Neuen Realismus« folgt seiner Theorie zum Glück mit Mag: Sein gar nicht erstlingshafter Erstroman vom verdrossenen Miteinander- und Gegeneinanderleben in einem lädierten Kölner Kleinbürger-Haushalt bietet an neurealistischer Ding-Deskription nicht zuviel und an guter alter Psychologie genug. Die Studie über zwischenmenschlichen Alltagsverschleiß ist ernst und fast ohne Fehl gearbeitet, wenn auch etwas zäh; Wellershoffs Sprache ist akkurat und angenehm unmaniriert, allerdings auch ohne Glanz. (Kiepenheuer & Witsch; 284 Seiten; 17,80 Mark.)