NEU IN DEUTSCHLAND Dschingis Khan (England/Jugoslawien/Deutschland).
Der stets seine
Existenznot beklagende Berliner Produzent Artur Brauner hat mit seinen ausländischen Partnern in dieses mongolistische Monumentalwerk (1000 Reiter, 2000 Pferde) 24 Millionen Mark investiert. Hollywood-Routinier und Regisseur Henry Levin ("Die Wunderwelt der Gebrüder Grimm") drehte die Geschichte von der gelben Flut aus Asien in jugoslawischen Westerngefilden. Ein unsichtbarer Kommentarsprecher preist am Beispiel der historischen Khanfigur ein verschwommenes Führerideal - die Filmoptik läßt ihn indes im Stich: Trotz fleißigen und detaillierten Dekoraufwands und prominenter Besetzung bleibt das Geschichtsgemälde glanzlos. Die Maskenbildner standen allerdings vor schier unlösbaren Aufgaben: Titeldarsteller Omar Sharif sieht weiterhin ägyptisch aus, der US-Kraftstrotz Stephen Boyd amerikanisch und die langhaarig-blonde Khanbraut, Françoise Dorléac, französisch - nur bei James Mason gelang die Schminkverwandlung zum bösen Asiaten.