»Ein Hohenzoller oder meinetwegen auch Hitler«
Woher kommt es wohl, daß alle Bücher, in denen Adenauer selbst spricht und agiert, zuletzt die Protokolle des CDU-Bundesvorstandes 1950 bis 1953 ("Es mußte alles neu gemacht werden«, erschienen bei Klett-Cotta), mehr über den Mann aussagen als alle ihm gewidmeten Biographien?
Die erste Hälfte einer auf zwei Bände angelegten Total-Biographie von Hans-Peter Schwarz, 52, Direktor des Forschungsinstituts für Politische Wissenschaft und Europäische Fragen der Universität zu Köln, bringt es schon im ersten Teil, der bis 1952 reicht, auf 1024 Seiten, allein die Zeit bis zum Kriegsende 1945 umfaßt deren 424. _(Hans-Peter Schwarz: »Adenauer. Der ) _(Aufstieg: 1876-1952«. Deutsche ) _(Verlags-Anstalt, Stuttgart; 1024 Seiten; ) _(49,80 Mark. )
Schwarz zögert, wie »jeder Verfasser einer Biographie«, ein Nachwort beizufügen. Aber auch sein zögerliches Nachwort bringt es schon wieder auf 18 Seiten. Es kritisiert im voraus die verkappte Staatsanwaltsgesinnung der »deutschnationalen« Zunftgenossen (und, nicht zu vergessen, der Journalisten). Was Schwarz uns im Nachwort verspricht, ist nicht mehr, aber auch nicht weniger als eine »fesselnde Lektüre«.
Die Deutsche Verlags-Anstalt, in ihren Ankündigungen ohnehin immer reichlich keß, verspricht ein Buch über den »unbekannten Kanzler«. Sie fragt: »Sind alle bisher erschienenen Adenauer-Biographien nun Makulatur?«
Eine unerwartete Neuigkeit teilt Schwarz uns mit: daß Adenauer schon vor Ausbruch des Korea-Krieges den Verteidigungs-Beitrag der Westdeutschen angeboten habe. Und auf eine private Seite Adenauers legt er apologetisch großen Wert, noch im Nachwort, nämlich auf seines Helden »vertraglich einigermaßen kompliziert gestaltete Einkommensverhältnisse (schön gesagt, wer hat sie »kompliziert«?). Und, sehr wohl im Zusammenhang, auf seine Spekulation mit amerikanischen Aktien, mit nach heutigem Geld etwa sechs Millionen Mark, von geliehenem Geld, auch mit geliehenem Geld bis heute nicht zurückbezahlt. An dieser nicht rechtlich abzuwickelnden Korruption hat dann, laut Schwarz, nicht Adenauer, sondern seine »Absetzung« 1933 schuld.
Das zu umfangreiche Werk besteht aus zwei verschiedenartig strukturierten Bestandteilen. Bis 1945 haben wir es mit einer Darstellung zu tun, die man am besten als »Weymar redivivus« bezeichnen könnte, nach der von Dr. Konrad Adenauer 1955 autorisierten und redigierten Biographie von Paul Weymar, auch sie schon 784 Seiten lang. Der zweite Teil von 1945 bis 1952 lebt (oder stirbt?) von der Stoffhuberei des Handbuch-Schreibers Hans-Peter Schwarz.
Hatte bei der »autorisierten Biographie« von 1955 der Alte noch selbst dahintergestanden ("Bonn ist doch Weymar"), so hat man bei dieser von Schwarz den Eindruck, als ob der Autor von oben her eine ähnliche Verpflichtung empfunden hätte.
Auch die Machart ist ähnlich. Bisher unbekannte Briefzitate sollen Unmittelbarkeit und direkten Einblick vermitteln. Dabei handelt es sich neben Familienbriefen vor allem um den nicht sehr erhellenden Briefwechsel mit einem Menschen namens Dannie Heineman, einem Helfer in der Not und Lieferanten von Devisen für den Urlaub in der Schweiz.
Die häufigen Heranziehungen der Briefe von und an Heineman sollen ähnlich wie die Briefe aus Maria Laach an Dora Pferdmenges den Eindruck der Exklusivität vermitteln. Dies wird auch durch den Hinweis verstärkt, »manche, die sich zur Verfügung gestellt oder mit Material geholfen haben, verbanden damit die Bitte, nicht namentlich genannt zu werden«.
So kommt eine aus Himmelshöhen autorisierte Biographie zustande. Wenn kühne Behauptungen aufgestellt werden, ohne daß ein Beleg dafür angegeben wird, so hat sich der gefesselte Leser, der »geneigte« (Schwarz) und schmerzensreiche Leser mit der Verkündigung zu begnügen, daß hier
möglicherweise - oder auch nicht? - Archivalien solch apokrypher Art, herangezogen wurden. _(Wie der Wissenschaftler Schwarz mit ) _(Quellen umgeht, kann ich an einem mich ) _(betreffenden Beispiel belegen, da ich ) _(von ihm als einzige Quelle zitiert ) _(werde. Ich kam im Herbst 1948 durch ein ) _(Mißgeschick unangemeldet in Adenauers ) _(Haus am Zennigsweg. Der Wissenschaftler ) _(Schwarz: Ich bin ihm »ins Haus ) _(gefallen«. Ich sagte Adenauer, nach ) _(Meinung der Generale Hoßbach und ) _(Manteuffel, die ich besucht hatte, seien ) _(zur Verteidigung der Bundesrepublik ) _(dreißig deutsche Divisionen nötig. Er: ) _("Das ist auch meine Schätzung.« Schwarz: ) _(Augstein hat ihn »zu entsprechenden ) _(Äußerungen provoziert«. Fünf Zeilen ) _(vorher schreibt Schwarz selbst, Adenauer ) _(habe im Frühjahr 1948 noch an achtzig ) _(Divisionen gedacht. So kann man ) _(Wissenschaft auch betreiben. »Tag und ) _(Nacht« könne ich unangemeldet zu ihm ) _(kommen, wenn es um den Wehrbeitrag gehe, ) _(sagte Adenauer. So spricht man nicht zu ) _(jemandem, der einem unliebsam ins Haus ) _(gefallen ist. )
Ähnliches gilt für die dem normalen Historiker nicht zugänglichen Tagebücher der Adenauer-Vertrauten Lenz und Blankenhorn. Von den Journalisten setzt sich Schwarz hoheitsvoll ab. Sie, ebenso wie Zeitzeugen und Memoirenschreiber, »müssen ab und zu freundschaftlich darauf hingewiesen werden, daß es zwischen ihren Berichten und der im strengen Sinne wissenschaftlichen Arbeit Unterschiede gibt. Es mag angebracht sein, auch den Leser daran zu erinnern«. Schwarz sitzt hier wahrlich im Glashaus, denn mit strenger Wissenschaftlichkeit, der Verpflichtung zum Aufzeigen der historischen Wahrheit, hat sein Opus wenig gemein. So ist die Pionierleistung des der CDU nahestehenden Journalisten von der »Süddeutschen Zeitung«, Klaus Dreher ("Der Weg zum Kanzler"), von 1972 höher einzuschätzen als die mit Finanzbeihilfen und privilegiertem Quellenzugang zusammengeschriebene Biographie, die weniger als wissenschaftliches Werk denn als Mischung aus Heldenverehrung und politischer Propaganda Anspruch auf einen Sonderplatz in der bundesrepublikanischen Historiographie verlangen darf.
Dem bedeutenden Mann, dem die Biographie gilt, wird so kein Dienst getan. Schleift man erst einmal rundherum Ecken und Kanten, so wird auch das Einmalige, das Herausragende abgeschliffen. Schwarzens Darstellung versucht nach Möglichkeit zu glätten und von den unangenehmeren Dingen nur das Nötigste zuzugeben. Das Ganze bleibt an der Oberfläche; es ist im Grunde Journalismus, er selbst mag sich fragen, ob guter oder schlechter, eine um gefällige Präsentation bemühte, die eigentlichen Probleme aber umgehende Darstellung. Das mag Anhänger und Verehrer des Alten erfreuen und dem Absatz förderlich sein, wofür ja auch die reichhaltige Bebilderung spricht. Aber der eigene Anspruch auf strenge Wissenschaftlichkeit bleibt auf der Strecke.
Die Innenpolitik wird lieblos, als wäre gar nichts geschehen, abgehandelt. Die »FAZ« schreibt: »Die wichtigsten innenpolitischen Entscheidungen der ersten Jahre der Bundesrepublik kommen dabei empfindlich zu kurz.« Die Protokolle des CDU-Bundesvorstandes 1950-1953 belegen klar das wichtigste Ziel aller Sitzungen, an denen Adenauer teilnahm: das Wahlgesetz entweder zu ändern oder zu umgehen und dabei gleichzeitig illegale Geldquellen zu erschließen, die nach dem Grundgesetz verboten waren. Sollten das alle anderen Parteien auch so gehandhabt haben, warum steht nichts davon in dieser Mammut-Biographie? Schließlich schlägt sich die Bundesrepublik mit dieser Gründer-Korruption gerade heute herum.
Obwohl Schwarz wiederholt auf die Doppelbödigkeit der Adenauerschen Natur und seinen komplizierten Charakter hinweist, kommt davon sehr wenig zur Sprache. Diese doch weiß Gott wichtigen Darlegungen sind offensichtlich der »optimalen Verkürzung« zum Opfer gefallen, zu der er sich veranlaßt gesehen hat. Sogar der Versuch zur kritischen Analyse findet nicht statt. Diese wäre aber um so nötiger, da unabhängig vom politischen Standort des Historikers oder Biographen - es sei denn, es handelte sich um einen eingeschworenen Parteigänger mit hemmungsloser Tendenz zur Apologie - die Notwendigkeit ganz offenkundig ist, das in sich völlig widersprüchliche Erscheinungsbild Adenauers wenigstens daraufhin zu untersuchen, ob gewisse Konstanten seines Denkens und Handelns wie auch besonders klare Widersprüche aufgezeigt und plausibel gemacht werden können. Denn es bleibt ja ohnehin noch ein erheblicher Rest an Unerklärlichem und Unbegreiflichem bei Adenauer zurück, so daß gerade in diesem Falle die kritische - auch wohlwollend kritische - Analyse besonders dringend wäre.
Doch nichts dergleichen. Vielmehr bleibt Schwarz seit 1966 seiner Linie treu - vom Reich zur Bundesrepublik, organischer Übergang vom reichstreuen Adenauer zum Gründer der Bundesrepublik: eine nach allem absurde, den großen Alten mindernde These. So deutlich wie vor einigen Jahren, als er noch forsch die Meinung vertrat, »vor allem aber zeigt jede genaue Prüfung der Äußerungen im ersten Jahrzehnt nach 1945, daß der alte Herr, der noch zu jener Generation gehörte, deren Heldengestalt der Reichsgründer Bismarck war, im Deutschen Reich weiterhin die natürliche Ordnung der Dinge gesehen hat«, exponiert er sich nun nicht mehr.
Denn Schwarz muß sich ja heute mit dem mißlichen Sachverhalt herumschlagen, daß schon 1945 bei Adenauer im trauten Tete-a-tete mit den Franzosen vom Reich, von Deutschland, von Berlin, ja von dem schon damals nicht aus der Welt liegenden späteren »Trizonesien« nicht die Rede ist. Man muß denken, ganz Berlin gehörte bereits zu Rußland und zu Asien. Wenn auch nicht so deutlich im Ausdruck, so bleibt Schwarz dennoch überzeugt von seiner These und macht deshalb immer wieder Front gegen Leute, die Adenauer ein von Jugend auf antipreußisches oder dezidiert rheinisches Bewußtsein unterstellt haben.
Abgesehen davon, daß nicht klar wird, wen er damit meint, ist dieser Punkt recht unbeachtlich, auch wenn Schwarz penetrant darauf herumreitet. Denn nichts spricht in der Tat dagegen, daß Adenauer vor dem Ersten Weltkrieg, wie der überwiegende Teil der Rheinländer, ein halbwegs problemloses Verhältnis zu Preußen und zum Reich gehabt hat - ob aus Konformismus, Opportunismus oder aus Überzeugung, wer weiß denn das. Entscheidend ist doch nicht, ob vor 1914 eine solche Haltung vorhanden war, sondern wie nach 1918, am Ende eines Krieges, der in vielfacher Hinsicht das Bewußtsein vieler führender Politiker, siehe Rathenau, siehe Stresemann, verändert hatte, Dinge zum Vorschein kamen, die zehn Jahre vorher kaum denkbar gewesen waren. Sie bestimmten nun die politischen Strategien.
Da Schwarz auf die Geradlinigkeit seines Helden festgelegt ist, bringt ihn die sogenannte Rheinlandbewegung in Schwierigkeiten. Dies um so mehr, als kürzlich eine Untersuchung erschienen ist, die detailliert und auf neuen Quellen fußend die Politik Adenauers in diesem Zeitraum analysiert hat. _(Henning Köhler: »Adenauer und die ) _(rheinische Republik. Der erste Anlauf ) _(1918 - 1924«. Westdeutscher Verlag, ) _(Opladen. )
Eine kritische Auseinandersetzung, geschweige denn eine Widerlegung der Thesen findet bei Schwarz nicht statt. Vielmehr
wird eine Darstellung geliefert, die man nur als Klitterung bezeichnen kann. Daß der Adenauer-Intimus und Kölner Zentrums-Fraktionsvorsitzende Trimborn zur rheinischen Republik eine Rede gehalten hat, berichtet Schwarz. Daß Trimborn gesagt hat: »Wenn se kütt, dann kütt se«, erwähnt er nicht. Die »Kölnische Volkszeitung« wird zwar argwöhnisch betrachtet. Schwarz unterschlägt aber, daß der führende Kopf dieser separatistischen Gruppierung, der Pater Froberger, Adenauer gegenüber ohne Widerspruch erklären konnte, er habe sich »auf Ihren Wunsch und nach Ihren Weisungen in dieser Sache in Ihrem Dienste ganz unpersönlich bemüht«.
Schwarz will den Leser glauben machen, daß es nur um die Westdeutsche Republik im Rahmen des Reiches, also um ein vorweggenommenes Nordrhein-Westfalen gegangen sei. In diesem Zusammenhang wird auch ganz beiläufig die Geheimpolitik Adenauers im Mai/Juni 1919 erwähnt. Dabei ging es dem späteren Kanzler um einen faktisch unabhängigen Rheinstaat, den er mit Hilfe der Siegermächte Berlin abtrotzen wollte, und zwar dadurch, daß einige Konzessionen zugunsten aller verbliebenen Reichsteile in den Friedensvertrag eingebaut werden sollten - eine bare Unmöglichkeit. Diese Bestrebungen erschienen den Franzosen jedenfalls so abenteuerlich, daß sie sich Adenauer nur als geheimen Beauftragten der Reichsregierung vorstellen konnten.
Für die dramatische Krise des Jahres 1923, als das Reich wegen der rechtswidrigen Ruhrbesetzung durch Franzosen und Belgier zahlungsunfähig wurde, wird die Politik Adenauers fast ganz unterschlagen; die neuen Forschungsergebnisse werden bewußt nicht zur Kenntnis genommen.
Dafür interpretiert Schwarz das Rededuell zwischen Stresemann und Adenauer am 25. Oktober 1923 in Hagen so, daß die Dinge auf den Kopf gestellt werden. Nichts ist von Adenauers zuerst proenglischer Politik zu lesen, der dann die resolute Schwenkung zu den Franzosen hin folgt. Über den Besuch bei dem französischen Hochkommissar Tirard fällt kein Wort, denn schließlich hatte sich Adenauer dort für die Gründung des »starken und reichen rheinischen Staates« ausgesprochen, im Rahmen des Reiches, aber außerhalb der Weimarer Reichsverfassung.
Genausowenig kommen bei Schwarz die in enger Kooperation mit den Franzosen in Gang gesetzten Bemühungen um die Gründung der rheinischen Goldnotenbank vor, mit der die sicherste Grundlage des neuen Staates, eine wertbeständige neue Währung, geschaffen werden sollte. Gerade für die biographische Entwicklung ist dies nicht ohne Bedeutung. Denn hier arbeitete Adenauer ganz eng mit Louis Hagen, dem renommierten Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Köln, und mit Robert Pferdmenges zusammen. Der übernahm nicht nur später die Bank von Louis Hagen, sondern auch dessen Rolle als finanzieller und politischer Mentor, der für den Bundeskanzler politisch und privat eine kaum zu überschätzende Bedeutung erhalten sollte, mit der Rolle des Bismarck-Bankiers Bleichröder nur privat zu vergleichen.
Schwarz rechtfertigt seinen Helden mit der klassischen, ihn selbst desavouierenden Bemerkung, ein Historiker dürfe nicht ex eventu urteilen, nicht also von einem in ferner Zukunft zu erklimmenden Aussichtsturm. Das aber eben tut er. Dabei gehörte dem Rheinstaat-Politiker Adenauer die Zukunft, nicht dem Reichs- und Berlinpolitiker Stresemann.
Die einschlägig dokumentierten Forschungsergebnisse werden von Schwarz nicht der Erwähnung, geschweige ihrer Widerlegung für wert befunden. Er bezieht sich darauf nur im Anhang. Stresemann hatte und behielt 1923 recht gegen Adenauer. »Ex eventu« bekam Adenauer, weil kein Reichspolitiker, 1945 gegen Stresemann recht. Aber »ex eventu« ist eben, wie Schwarz sagt, keine historische Betrachtungsweise. Handeln muß man aus dem Jetzt.
Statt dessen Polemik gegen die »Staatsanwälte«. Das ist von Schwarzens Standpunkt aus ganz einleuchtend und zeigt zugleich, daß bei ihm noch ein Rest von Unrechtsbewußtsein vorhanden ist, als ob ihm irgendwie doch klar wäre, in welchem Maße er klittert, kleistert, glättet oder die Akzente bewußt anders setzt. Dazu gehört auch seine Technik, zuzudecken und über gewisse Stellen schnell hinwegzuwischen, wo es nötig wäre, in der Präsentation der Materialmassen innezuhalten und dem Leser klarzumachen, um was es sich eigentlich handelt und welche Probleme sich mit diesem oder jenem Sachverhalt verbinden.
Besonders deutlich wird diese Technik bei der Gehaltsfrage. Dieser viel diskutierte Tatbestand der Adenauerschen Habsucht hatte ihn in der Weimarer Republik wenigstens so dubios gemacht wie die Verdächtigungen wegen seines Separatismus oder wegen der Verschuldung der Stadt Köln. Für Schwarz ist das jedoch kein Punkt, der zu behandeln wäre. An versteckter Stelle teilt er einmal mit, daß Adenauer ein Jahresgehalt von 108250 Reichsmark erhalten hätte.
Wir würden darüber heute nicht rechten, hätte sich Adenauer durch sein Verhältnis zum Geld damals nicht beinahe um Kopf und Kragen gebracht - wären die Nazis nicht gekommen. Nach der »Frankfurter Zeitung« schlüsselte sich das Gehalt folgendermaßen auf: 41250 Reichsmark Gehalt, 43000 Reichsmark Wohnungsgeld, 10000 Reichsmark Aufwandsentschädigung, 14000 Reichsmark Tantiemen der Provinzial-Feuerversicherung. Pensionsberechtigt waren neben dem Gehalt zusätzlich 2000 Reichsmark Wohnungsgeld und die 10000 Reichsmark Aufwandsentschädigung. Zum Vergleich: Der Frankfurter Oberbürgermeister bezog ein Wohnungsgeld von 2520 Reichsmark für eine Mietwohnung im zweiten Stock. Der Berliner Oberbürgermeister Böß, der eine sechsmal so große Stadt wie Köln verwaltete, bezog nach 1925 ein Jahresgehalt von 38000 Reichsmark einschließlich Aufwandsentschädigung. Das Wohnungsgeld für eine Mietwohnung war ebenfalls unbeachtlich.
Adenauers unangemessen hohes Wohnungsgeld bestand - zumindest teilweise - in der Tilgung der Hypotheken, die er für die Vergrößerung seines Hauses 1924 und 1925 und der zur Arrondierung des Besitzes getätigten Grundstückskäufe aufgenommen hatte. Aber: Welcher Beamte möchte nicht auch sein schmuckes Eigenheim als Dienstwohnung so finanziert sehen? Die monatliche Rate an die Bausparkasse oder die Hypothekenbank zahlt der Dienstherr! Heute würde die Rechnungsprüfung irgendwann dazwischenfunken, aber damals, als der OB sein Gehalt mit den Spitzen der Mehrheitsfraktionen aushandelte, waren solche Erwerbsmöglichkeiten noch nicht von vornherein ausgeschlossen.
Die politischen Dimensionen des Falles sind wichtiger. Deshalb werden sie von Schwarz nur im Anhang angesprochen.
Denn man muß sich vorstellen, daß ausgerechnet das autokratische Oberhaupt einer Stadt ein solches Riesengehalt erhielt, die nicht nur in der Krise hoch verschuldet war, sondern zu den wenigen deutschen Städten gehörte, die ihre Zahlungen überhaupt eingestellt hatten.
Adenauers Kaltschnäuzigkeit im Geldverdienen hatte in der Krise eine annähernd so schädliche Wirkung für das Ansehen des demokratischen Systems wie das Geschäftsgebaren der Gebrüder Sklarek in Berlin. Denn ein solches Gehalt stand zu den Pfennigen der Wohlfahrtsunterstützung in einem klaffenden Gegensatz, und keine demokratische Partei, ganz zu schweigen von ihren Gegnern, war letzten Endes bereit, in der Krise einen so belasteten und nahezu unmöglich gewordenen Politiker zu verteidigen.
So kommt es, daß die Nationalsozialisten Adenauer nicht nur abgesetzt, sondern unter Umständen auch vor einem Dienststrafverfahren bewahrt haben. An der Aufklärung finanzieller Durchstechereien war der preußische Ministerpräsident Hermann Göring am wenigsten interessiert.
Schon bei Reichskanzler Heinrich Brüning hatte er keine Chance gehabt, da dem sparsamen Westfalen der Kölner als Personifikation der kommunalen Mißwirtschaft erschien. Deshalb war es ganz folgerichtig, daß Adenauer sich ab Mitte 1932 zu Papen und Schleicher hin orientierte. Sein negatives Urteil über Papen ist eine nachträgliche Herabsetzung, traf aber für die Situation Ende 1932 mit Sicherheit nicht zu. Adenauer mußte damals ganz konsequent seine Hoffnungen auf das Präsidialregime setzen; es war bestimmt kein Zufall, daß er 1932 Carl Schmitt, den verklärenden Rechtfertiger des »totalen Staates« und Ideologen des Präsidialregimes, als Ordinarius nach Köln berufen hatte.
Ende 1932 sprach sich Adenauer für eine Regierungsbildung in Preußen von Zentrum und Nationalsozialisten aus - welche »Fehlkalkulation«, kann Schwarz da nur ausrufen, um beschwichtigend hinzuzufügen, daß sein Held genauso kurzsichtig wie seine übrigen rechten Zentrumsfreunde gewesen war. Daß er noch Anfang Februar 1933 auf den blamierten Papen und damit auf sein eigenes politisches Überleben setzte, kommt bei Schwarz nicht zur Sprache, da dies in seine Stilisierung des NS-Opfers Adenauer nicht hineinpaßt. Aber in dem preußischen Drei-Männer-Gremium, das für die Auflösung des Landtages zuständig war, wählte Adenauer am 6. Februar 1933 die mildeste Form des Protestes. Nach einer sehr gemäßigten Erklärung, die sich gegen die beabsichtigte Auflösung aussprach, verließ er die Sitzung, nahm also an der Abstimmung nicht teil.
Bösartig und bewußt verunglimpfend ist die Darstellung der Rolle, die dem Glanzstoff-Direktor Blüthgen zudiktiert wird. Der elende Sachverhalt ergibt sich eindeutig aus den Publikationen des SPIEGEL, 1961, die Schwarz aber bewußt nicht zur Kenntnis nimmt. Dabei ist noch zu fragen, woher Adenauer 1928 ein Vermögen in Papieren von rund einer Million Reichsmark zur Verfügung gehabt haben soll. Von der Mitgift seiner beiden Frauen konnte wegen der Inflation nicht viel übriggeblieben sein. Wieso der sparsame Mann sich verleiten ließ, Aktienspekulationen in Millionenhöhe von geliehenem Geld zu riskieren, wird bei Schwarz nicht klar.
Er ließ sich, nur in einem Fall ist das belegt, bei einer gelungenen Spekulation im nachhinein »mitnehmen«. Wie hoch war der Gewinn? 55000 Reichsmark. Wer hatte ihn »mitgenommen«? Anton Brüning, Filialdirektor der Deutschen Bank in Köln, auch bei der »Umschuldung« des Oberbürgermeisters mit im Geschäft. Aber selbst Schwarz kann nicht umhin, obzwar voller Bewunderung, zu konstatieren: »Der Oberbürgermeister hat das Kunststück fertiggebracht, die eigenen finanziellen Nöte und die seiner Stadt vorläufig auf die Deutsche Bank überzuwälzen.« Vorläufig? Bis heute. Auch die Deutsche Bank, wie Glanzstoff, verfügte in Holland über einen illegalen, steuerfreien, mithin »schwarzen« Topf. Durch undurchsichtige Transaktionen von 750000 Reichsmark netto wurde Kölns Oberbürgermeister ohne Eigenleistung entschuldet.
Auffallend beiläufig und knapp wird Adenauers Verhältnis zu seinem engsten Freund der Jahre vor 1933, zu dem Filialdirektor der Deutschen Bank in Köln, Anton Brüning, von Schwarz behandelt. Zu keinem Menschen unterhielt Adenauer so herzliche Beziehungen wie zu diesem Duzfreund, einem Günstling des Zentrumsvorsitzenden Kaas. Er war der Geldbeschaffer und Geldumherschieber des gesamten rheinisch-katholischen Klüngels. Adenauer und Anton Brüning tätigten auch Riesentransaktionen für die Stadt Köln, und Brüning wirtschaftete dabei nicht nur in die eigene Tasche. Da Adenauer die windigen Kreditoperationen seines Vertrauten nicht mehr überblicken konnte, ließ er ihn zum Kölner Ehrendoktor promovieren, was allerdings nicht viel besagt, da Adenauers Ehrenpromotionen gewisse Ähnlichkeiten mit den Verleihungspraktiken des Konsuls Weyer zeigen.
Brüning hatte ihm zu Geld verholfen, aber als ihn 1934 sein strafrechtliches und verdientes Schicksal ereilt, findet Adenauer kein Wort des Mitleids für ihn, im Gegenteil, er schreibt an Frau Pferdmenges: »Auch mich hat er um einen Betrag, den ich jetzt schmerzlich entbehre, unter besonders häßlichen Umständen - anscheinend - betrogen! Seit Monaten habe ich Verdacht gegen ihn, auch bezüglich seiner Religiosität aus ganz bestimmten Gründen, ich habe darum auch Ihren Mann gebeten, doch ja vorsichtig zu sein, allerdings war ich auf derartiges nicht gefaßt. Ich habe ihn seit längerer Zeit für leichtsinnig und unordentlich und unwahr gehalten, aber nicht für einen kaltblütigen Verbrecher.« Für was mag er sich gehalten haben? Nach Galen-Maßstäben hätte auch er zwecks Untersuchung einsitzen können.
Denn dies ist nicht nur das Bekenntnis einer schönen Seele, sondern ein Beitrag zu dem Kapitel, wie Parvenüs übereinander reden. Auch über Kaas und seine Beziehung zu Adenauer erfährt man nicht viel, obwohl die Verbindung sehr eng und persönlich gefärbt war. Adenauer pflegte bewußt den Kontakt zu dem Prälaten, um einen Fürsprecher bei Kanzler Heinrich Brüning zu haben, bei dem er, was Wunder, untendurch war. So wollte er Kaas sogar die Stelle eines Dompropstes in Köln verschaffen, um ihm die zeitraubenden Reisen zwischen Trier und Berlin zu verkürzen. Doch es muß in Köln offensichtlich zu viele geistliche Widersacher gegeben haben, so daß die Operation nicht zum Erfolg gebracht werden konnte.
Ein weiteres schönes Beispiel für gezielte und zugleich Papen-ähnliche Fehlinterpretation ist der Passus in dem Brief vom 29. Juni 1933 an Frau Pferdmenges, wo Adenauer von »unserer einzigen Hoffnung« spricht, die nämlich sein soll ein »Monarch, ein Hohenzoller oder meinetwegen auch Hitler, erst Reichspräsident auf Lebenszeit, dann kommt die folgende
Stufe. Dadurch würde die Bewegung in ein ruhigeres Fahrwasser kommen«. Es schließt sich wieder Schwarzens bekannte Polemik gegen diejenigen an, die bei Adenauer immer einen Antipreußen-Affekt vermuten. Nur, was hat das mit Preußen zu tun? Daß die Parteien-Demokratie keine Chance mehr hätte, glaubten damals viele, nicht immer die Schlechtesten.
Natürlich brachten die ersten Jahre nach 1933 für Adenauer harte Belastungen. Die Sorge um die Familie und die Ungewißheit der Situation, da er des öfteren mit Aktionen der Gestapo rechnen mußte, ist alles andere als einfach gewesen. Aber die Verklärung der Leidenszeit, die zum eisernen Bestandteil der Adenauerlegende gehört, muß doch relativiert werden. Schließlich erhielt er nach drei sicher unangenehmen Jahren des Wartens und der Unsicherheit seine volle Pension und konnte sich das schöne Haus am Faulen Berg bauen.
Welcher passive Regimegegner im Dritten Reich hat so viel Geld vom Staat kassiert und konnte sich ein solches Haus errichten, das sichtbar bürgerlichen Wohlstand und bürgerliche Behäbigkeit ausstrahlt - heute ein Wallfahrtsort und Ziel des gutgeölten Bonner Polit-Tourismus und als das deutsche »Mount Vernon«, Washingtons Landhaus am Potomac, von bleibender Bedeutung.
Adenauers Leidenszeit ist zu relativieren: Zehntausende kleine Funktionäre und Anhänger der Arbeiterbewegung, ob Christen, Sozialdemokraten oder Kommunisten, wurden nach 1933 zu Krüppeln geschlagen und um jede Arbeitsmöglichkeit gebracht. Hunderttausende unfreiwillige Soldaten seiner Gesinnung haben mehr gelitten. Angesichts dieses anonymen Elends in großen Dimensionen ist Adenauer gut weggekommen. Das hat ihn jedoch nach 1945 nicht gehindert, den mit der Stadt Köln 1937 abgeschlossenen, recht fairen Vergleich anzufechten und sein Haus in der Max Bruch-Straße wieder zu übernehmen, ein weiteres abschreckendes Kapitel zum Thema Adenauer und das Gehabe der doppelten Zunge.
Aber auch Schwarz erfaßt gelegentlich den Charakter seines Helden: Seine Darstellung des Erfinders Adenauer ist gut getroffen und charakteristisch. _(Wer mehr darüber lesen will, sollte ) _(sich das gerade erschienene Buch »Die ) _(Erfindungen des Dr. Konrad Adenauer« von ) _(Peter Koch kaufen. )
Es paßt eben ins Gesamtbild, daß Adenauer ohne Kenntnis der technischen Grundlagen nur seine charakteristische Rechthaberei und seine Neigung zu Winkelzügen und krummen Aktionen umsetzt, wo doch normalerweise die Einsicht da sein müßte, daß ihm die Voraussetzungen fehlen. Der Antrieb ist ehrenwert: viel Geld zu verdienen und so in die von ihm erstrebte Klasse der Großbürger mit gesichertem finanziellem Hintergrund aufzurücken.
Adenauers bewußte Distanz zum Widerstand wird geschildert - und gleich wieder geschönt. Jakob Kaiser, der erfolglos versuchte, ihn für den Widerstand zu gewinnen, wird von Schwarz sofort abqualifiziert wegen seines »ausgeprägten Nationalismus und seiner unkritischen Bewunderung für alles Preußische«.
Die Begründung für Adenauers Enthaltsamkeit ist umwerfend: Die Aktivitäten Goerdelers und der Offiziersverschwörer seien »lebensgefährlich« gewesen. Bei Klaus Dreher ist dieser ganze Komplex viel einleuchtender und wahrheitsgetreuer dargestellt. Bei Dreher wird auch der unbedingte Wille zum Überleben, werden vor allem Adenauers negative Reaktionen,
um sich die Leute des Widerstands vom Hals zu halten, gut herausgearbeitet. Eine Schande? Keineswegs. Nur auch kein Ruhmesblatt.
Während des Krieges findet Adenauer im Zuge der Verschlechterung der Lage zu einer immer schärferen Distanz zu Preußen, zum preußischen Militär und überhaupt zu allem Ostelbischen. Was der Adenauerfreund und Schweizer Generalkonsul Franz-Rudolph von Weiss nach dem 20. Juli 1944 berichtete, scheint gut auf Adenauer zu passen: »In großen Zusammenhängen gesehen, kennzeichnen sich die Vorgänge des 20. Juli als der vielleicht letztmalige Versuch konservativer Junker und Offizierskreise, also der traditionellen Führerschaft im alten Preußen, den Nationalsozialismus zu stürzen und durch den populären sofortigen Kriegsabbruch wieder an die Macht zu kommen.«
Was etwas später von diesem Konsul mitgeteilt wird, ist noch charakteristischer. Da hört er von einer »ruhig abwägenden, politischen Persönlichkeit des Rheinlandes, daß Rußland zwar im Osten Gebietsabtretungen zugunsten seiner Vasallenstaaten, besonders zugunsten Polens, fordern würde«, das zukünftige Deutschland aber »in der Hauptsache mit den Anglo-Amerikanern zu tun« haben wird. »In Deutschland selbst sei jetzt der Augenblick gekommen, um die Vorherrschaft des militanten Ostelbiertums endgültig zu überwinden und der deutschen - aber nicht preußischen - Kernbevölkerung im Westen und Süden zu ihrem Recht zu verhelfen.«
Der eigentliche Knackpunkt ist das Jahr 1945. Hier vernimmt nun der erstaunte Leser, der bis dahin immer nur ermahnt worden ist, den antipreußischen Unterstellungen deutschnationaler »Staatsanwälte« nicht zu folgen, daß Adenauer sich in der »Preußenkritischsten Phase« seines Lebens befindet. Das ist nun allerhand, denn Rheinstaatsaktivitäten und Verteufelung Preußens gehören - beweisbar, beweisbar - immer zusammen: Adenauer ist 1945 genauso der Mann der Stunde, wie er es 1918, 1919 und 1923 nicht war.
Bei Adenauer hat die Auflösung Preußens immer ihre eigene Bedeutung. Sie dient ihm als Voraussetzung für die völlige Umstrukturierung Deutschlands, die 1918 aus den Gegebenheiten heraus nicht möglich war. Preußens Untergang, Berlins Kaltstellung ist Vorbedingung seines Rheinstaates, der ja in der neuen Konföderation oder dem neuen »Commonwealth«, wie es dann 1945 bei ihm heißt, eine entscheidende Rolle spielen sollte. An einen Pufferstaat hatte er nie gedacht, denn aus dem Reich sollte ja praktisch ein Machtvakuum werden, so daß man keinen Puffer zwischen Deutschland und Frankreich mehr brauchte.
Seit 1945 erhält seine antipreußische Agitation eine Doppelrichtung. Zum ersten handelt es sich um die - schon 1918 betriebene - Kriminalisierung dieses Staates, der eine Schlüsselrolle auf dem Weg ins Verderben innehatte: Materialismus und Preußentum führten zum Nationalsozialismus, wie er es in seiner ersten Kölner Rede 1946 festgestellt hatte, die Schwarz als »nuanciert, geistig durchaus anspruchsvoll« lobt, da Adenauer hier die »Geschichte eines ganzen Jahrhunderts aufarbeitet« - wir hätten also in ihm anno 1986 keinen Lobredner der Friedrich-Legende vorgefunden.
Die öffentliche Agitation gegen Preußen muß er allerdings bremsen, um nicht Heimatvertriebene, Protestanten und andere Wähler zu verprellen. Brieflich macht er jedoch keinen Hehl daraus. Am 22. Dezember 1946 schreibt er an den Leiter des Nachrichtenamts der Stadt Köln, Hans Schmitt, in Reaktion auf einen Artikel von Richard Tüngel in der »Zeit«, dieser habe übersehen, »daß der Nationalsozialismus nichts anderes wie eine konsequente Weiterentwicklung des preußischen Staatsgedankens ist. Ob Berlin nicht so viele nationalsozialistische Stimmen aufgebracht hat, ist gleichgültig. Berlin ist ja doch nur der Sammelname für die ''preußischen Bestrebungen''. Ich möchte aus bestimmten Gründen nicht zu oft über diese Frage in der Öffentlichkeit das Wort ergreifen...« Nein, er hatte ja 1918 schon das Nötige unter der nötigen Tarnung gesagt, und hatte er nicht recht behalten?
Apropos Materialismus: Dieser windige Aktienspekulant und gefühllose Gehaltsjäger, dieser ehrgeizige Aufsteiger, der ein rheinischer Großbürger werden will, hat sich auch zum Thema Materialismus geäußert, und zwar in so rührender Weise, daß einem fast die Tränen kommen. Hier wird die Doppelnatur des Mannes einmal mehr besonders deutlich. Auf dem Katholikentag 1922 tönte er: »In diesem physisch und psychisch gemarterten Volke, auf so vorbereitetem Boden muß Materialismus und Mammonismus wachsen, muß der Sinn für das Überirdische und Religiöse schwinden, muß Sittenlosigkeit und Autoritätslosigkeit gedeihen. Materialismus, Unsittlichkeit, Autoritätslosigkeit, das sind die Krankheiten, die unser Volk in größten Ausmaßen befallen haben!« Dann ruht das Thema für einige Zeit, da Geldverdienen und reich werden auf der Tagesordnung stehen, aber 1945 ist es wieder aktuell, wie es seine Kölner Rede im Frühjahr 1946 dann eindrucksvoll zeigen wird.
Zurück zu Preußen. Viel wichtiger als die negative Darstellung Preußens als eines Schrittmachers des Nationalsozialismus ist die Rolle, die Preußen oder Ostdeutschland ganz allgemein in Adenauers historischen Betrachtungen gegenüber alliierten Persönlichkeiten spielt. Das war schon nach 1918 der Fall, aber nun häuft es sich und wird angesichts der sich vollziehenden Teilung politisch weitaus bedeutsamer. Schon den ersten amerikanischen Offizieren erklärt er in Köln im März 1945, daß es zwei Deutschland gebe, »das eine im wesentlichen geprägt durch die römische Kultur, das andere durch Preußen«.
Dies wird ständige Übung und mitunter abgewandelt. Gegenüber Acheson, dem US-Außenminister, wird das Kulturland am Rhein dem östlichen Urwald gegenübergestellt, wo noch Menschenopfer dargebracht werden. Konnten diese alliierten Staatsmänner und Politiker auf den Gedanken kommen, Adenauer strebe irgendeine Art von Wiedervereinigung an?
Die pauschalen Erklärungen vom kulturvollen und der Demokratie zugeneigten Westen können auch in kleiner Münze für den Lokalgebrauch präsentiert werden. So lobt er 1948 in einem Brief das »überwiegend katholische Köln... von jeher nach Westeuropa hin gerichtet« und stellt diesem Köln die Stadt Düsseldorf gegenüber, die »vornehmlich liberalistisch und sozialistisch« sei und in »keiner Weise auf ein gutes Verhältnis zu den westlichen Nachbarn Deutschlands hin gerichtet«.
Bei der Entscheidung für Bonn gegen Frankfurt - Schwarz sieht Adenauer reichlich spät ins Geschehen eingreifen - wird
das Argument noch grotesker instrumentiert. Bonn sei Frankfurt vorzuziehen, »weil die alten traditionellen Bindungen zwischen dem rheinischen Westen und den westlichen Nachbarn Deutschlands stärker sind als die Beziehungen zwischen Frankfurt und den westlichen Nachbarn«.
Am allerdeutlichsten hat Adenauer seine Gedanken in einem Memorandum zum Ausdruck gebracht, das er 1945 französischen Offizieren für General de Gaulle überreichen ließ. Dort heißt es: »Das von Rußland besetzte Gebiet scheint für eine nicht zu schätzende Zeit aus den Betrachtungen ausscheiden zu müssen... Aus den Teilen, die bei Schaffung eines Rheinstaates übrigbleiben, dürften wohl zwei Staaten zu bilden sein. Diese dann bestehenden drei Staaten könnten ein loses, dem Commonwealth entsprechendes völkerrechtliches Gebilde werden. Alle drei Staaten müßten eine voneinander unabhängige Außenpolitik treiben dürfen, insbesondere eigene - jeder für sich - Auslandsvertretungen haben.« Wieder an Berlin kein Gedanke. Aus neuen Quellen geht die, moralisch übrigens nicht abträgliche, Kontinuität seiner Rheinstaats-Ideen von 1918 und 1923 hervor, von einem verlorenen Krieg zum anderen. Er mag ein Patriot gewesen sein, aber keiner des Bismarckreichs und der Weimarer Republik. Ein Separatist? Sicherlich. Nur, Adenauers Opportunismus rechtfertigt seinen Separatismus, und umgekehrt.
Schwarz wiegelt die Bedeutung dieser Aussagen von 1945 ab, spricht lediglich von einem Flirt mit gaullistischen Offizieren und stellt ohne jeden überzeugenden Grund die Authentizität des Memos in Frage. Daß diese Äußerungen in engem Zusammenhang zu Adenauers Politik von 1919 und 1923 stehen, will er partout nicht sehen, oder, wenn doch, nicht eingestehen; sonst müßte er ja nicht gegen die deutschnationalen Staatsanwälte polemisieren.
Wie 1949 die Frage der Einbeziehung Berlins als eines normalen Bundeslandes behandelt wird, ist typisch für die Darstellung von Schwarz. Er verschweigt Adenauers - negative - Rolle nicht völlig, verzeichnet aber die Situation, indem er die Briten und Franzosen in erster Linie für das Scheitern verantwortlich macht. Er unterschlägt dabei die amerikanische Version, die mehr Glaubwürdigkeit beanspruchen kann. Ihr zufolge waren es vornehmlich Adenauer und die Franzosen, die sich gegen die Einbeziehung von Berlin stellten. Wenigstens einmal gibt Schwarz zu, daß sein Held hier keine Lorbeeren verdient, bezeichnet er doch das Scheitern als »Fehlentscheidung von größter Tragweite« - war sie das? Jedenfalls nicht in der Perspektive Adenauers, und vielleicht auch objektiv nicht.
Aufschlußreich und ganz unerwartet bei Schwarz ist die Information, daß Adenauer schon vor Ausbruch des Korea-Krieges einen Verteidigungsbeitrag der Westdeutschen angeboten hatte. Das immer wieder gehörte Argument, Soldaten gegen Souveränität, stimmt nicht, diese Aktion war von der Angst diktiert, Angst vor dem unmittelbar bevorstehenden Krieg, mit dem Adenauer fest rechnete. Er war davon schon 1948 überzeugt, aber seine Äußerung von damals tut Schwarz noch als »politische Kannegießerei« ab. Wir waren aber damals alle solche Kannegießer.
Schwarz rätselt über die »waghalsigste der waghalsigen Entscheidungen« Adenauers. Sie paßt offensichtlich nicht in sein Konzept. Adenauer wird zumeist ganz anders geschildert, als »zupackender, eiskalter Realist«, als »ausgekochter Jurist«, »kalt wie ein Kapitän im Sturm« - das ist er alles, das Vokabular einmal beiseite, und das ist er alles auch nicht.
In der Panik der Jahre 1948 bis 1950 kommt ein anderer Adenauer ins Bild, jener andere, der beim Bau der Mauer 1961 dem nun nicht gerade »einbestellten« Sowjetbotschafter Smirnow ein von dem Russen mitgebrachtes Communique unterschreibt. Der Panikhase von 1918 und 1923 kommt wieder zum Vorschein.
Angst ist keine Schande, ist aber für das Verständnis der Persönlichkeit dieses Mannes von erheblichem Interesse. Darüber hinaus wird bei der Darstellung des 1950 erst einmal gescheiterten Versuchs, sich mit dem Wehrbeitrag anzudienen, überaus deutlich, wie stümperhaft diese ganze Aktion damals durchgeführt worden ist. Wären die Umstände nicht auf ihn zugeschnitten gewesen, so hätten ihm alle seine mit Recht gerühmten Eigenschaften - Fleiß, Alter, Blick für das Wesentliche, Durchsetzungskraft, Menschenverachtung, »Anti-Nazismus«, Opportunismus, Beständigkeit - nichts geholfen.
Unter dem Zwang, endlich zum Schluß zu kommen und den Text nicht über 1000 Seiten anschwellen zu lassen, handelt Hans-Peter Schwarz das Durchpeitschen der Westverträge ab. In der hechelnden Aneinanderreihung des Geschehensablaufes wird, entgegen sicherlich der Absicht des Autors, vor allem eines eindrucksvoll deutlich: Wohl in keiner Demokratie sind Volk, Parlament und sogar die führenden Leute der Regierungskoalition, einschließlich der Minister, so getäuscht und in Unkenntnis gehalten worden, bis die Verträge, die zum Teil ja nie in Kraft traten, unter Dach und Fach waren.
Man soll nicht Adenauer strafen wollen, wenn man den Hagiographen Schwarz meint. Adenauer eindimensional auf dem Wege vom Reich zur Bundesrepublik Deutschland darzustellen - reichstreu und nicht »reichsvergessen« (welch schöner neuer Begriff!) -, läßt dem Mann und seiner Politik kein Recht. Welche Leute zwischen 1918 und 1948 nicht reichsvergessen waren, die Rathenau, Scheidemann, Stresemann, der preußische Ministerpräsident Braun, der Zentrumskanzler Brüning, nach 1945 Kaiser, Lemmer, Hermes, Schlange-Schöningen und zahllose andere, das ist bekannt. Wir aber wollen einen Adenauer vorgeführt bekommen, der sich von den vielen anderen unterscheidet. Der »reichsvergessen« war, wenn ihn die Opportunität nicht daran hinderte, »reichsvergessen« zu sein. Keine Schande auch dies.
Bei Adenauer ist beides vorhanden, der national sich gebende Politiker und der rheinische Sonderbündler, aber je nach Situation und politischer Opportunität. Daß er im übrigen als Kölner Oberbürgermeister und Vorsitzender des preußischen Staatsrats das Bewußtsein eines politischen Normalverbrauchers hatte, scheint nach allem unzweifelhaft zu sein. Was er unter »politischer Immoralität« verstanden haben mag, bleibt bei Schwarz schleierhaft.
In den Krisenlagen und der konkreten Bedrohung kommt aber der Rheinstaatler, der dann zugleich seine Litanei der Preußenfeindschaft abhandelt, klar zum Vorschein. Ein wesentlicher Grundzug in diesem Zusammenhang ist nicht die Sorge, sondern die Angst, die zu Panikreaktionen führen kann.
Das läßt sich 1919 als Reaktion auf das Bekanntwerden der Friedensbedingungen feststellen, als er aktiv wurde, um den als verhängnisvoll beurteilten, schon zementierten Vertrag
noch abzuwenden. Das geschah 1923, als das Chaos drohte und die separatistischen Banden das Rheinland zu beherrschen schienen, und das war verstärkt seit 1948 wieder der Fall, als er mit Krieg rechnete, wobei die groteske Überschätzung der Kasernierten Volkspolizei ein Beleg mehr für diese Haltung ist.
Fazit: Das Weglügen der Rheinpolitik ("Separatismuslüge") macht die Charakterisierung des bedeutendsten deutschen Politikers der Nachkriegszeit fragwürdig. Die klassische Adenauer-Biographie steht noch aus.
PS. Damit niemand denkt, ich hätte übertrieben, biete ich elf, von weit mehr als hundert möglichen, Beispielen: *___Der Gesandte in Paris, später Botschafter in Moskau, ____Gebhardt von Walther, wird uns als eine »reinrassige ____Züchtung aus dem Gestüt der alten Wilhelmstraße« ____vorgestellt. Ja so was! Hier ist wohl gar kein ____Wissenschaftler, sondern ein mißgeleiteter ____Feuilletonist am Werk. Schließlich, was konnte die gute ____alte Wilhelmstraße unter ihrem Staatssekretär Ernst von ____Weizsäcker für Hitlers Krieg? *___Adenauer hat die deutschen Bischöfe verächtlich ____getadelt, weil sie Hitler keinen Widerstand geleistet ____haben. Für ihn selbst gilt etwas anderes, laut Schwarz: ____"Sein eiskalter Realismus ist durch die Geschichte des ____Widerstandes zwischen 1938 und 1944 bestätigt worden.« *___Schon im Mai 1945 ist es offenkundig, so Schwarz, »daß ____der CIC an die Stelle der Gestapo getreten ist. In den ____Methoden unterscheidet sich die Verfolgung der ____NSDAP-Mitglieder, die nun mit bürokratischer Perfektion ____in Gang kommt, während dieser ersten Besatzungszeit ____überhaupt nicht von dem, was Adenauer in den ____zurückliegenden zwölf Jahren erlebt hat«. Allzuviel hat ____er demnach nicht erlebt. *___Das sozialistische England will auch den Deutschen 1949 ____seinen Sozialismus aufzwingen, um dadurch die deutsche ____Konkurrenz auf dem Weltmarkt auszuschalten. So läßt ____sich Adenauer im Wahlkampf vernehmen, und Schwarz nennt ____diesen Vorwurf »abgefeimt«. Gut gebrüllt! Aber warum ____eigentlich abgefeimt, wenn Adenauer davon, laut ____Schwarz, »fest überzeugt ist«? *___Im Nonnenkloster von Neheim-Hüsten sitzt Adenauer ____Anfang März 1946 nachts in seiner Zelle am Schreibtisch ____und gibt seinem Programm »den letzten Schliff«. Ein ____Zeitungsvolontär würde mit solch einer packenden ____Schilderung hinausbefördert. Bei anderer Gelegenheit ____findet der immer zum Scherzen aufgelegte Adenauer einen ____"buffanesken Ausklang«. Er wird »von einem Tag auf den ____anderen« ein guter Parteiredner. (Ich habe das erlebt ____und in Erinnerung, es hat Jahre gedauert.) *___Bedeutende Pollitiker wie George Washington und Konrad ____Adenauer sind »von einer und derselben Rasse«. Adenauer ____hat »den Kontinent beruhigt« ("Westeuropa ____umgestaltet"), hat »die Westdeutschen, so wie einst ____seine Vaterstadt Köln, sicher durch den Katarakt ____gesteuert«. *___Die Weltgeschichte wird bei Schwarz in den Wahlen von ____1949 »gewissermaßen zum Weltgericht« - gewissermaßen. *___Adenauer beherrscht »alle erlaubten Kniffe, auch die ____schmutzigeren, auf Anhieb«. Er gehört zu den »jungen ____Löwen der siebziger Jahre« (des vorigen Jahrhunderts). ____Aus den kaum reproduzierbaren Aufnahmen des Tennisclubs ____"Pudelnaß«, wo der Tennisschläger noch ____"Verlobungskelle« hieß, entnimmt der scharfsichtige ____Schwarz: »Der Blick ist jetzt fest, wie der eines ____jungen Raubtiers.« *___Herbert Blankenhorn, Adenauers erster und engster ____Adlatus, stammt zwar auch aus der alten Wilhelmstraße, ____hat dem Führer auch bis zuletzt gedient, ist aber wohl ____keine reinrassige Züchtung. Seine, man kann sagen ____entscheidende Bemühung, das Saargebiet ____zurückzugewinnen, war schon vor 1952 notorisch. Statt ____dessen erfahren wir die erhebliche Tatsache, daß sein ____Vater sich 1933 nach Badenweiler zurückgezogen hat, ____dessen »himmlische Landschaft« Rene Schickele in ____unübertrefflichen Schilderungen zu rühmen wußte, so ____Schwarz. In dessen Haus hatte der Vater auch eine Weile ____seinen Wohnsitz genommen.
Aber damit nicht genug, Blankenhorns Großvater hat die Reblaus bekämpft und den schlichten badischen Landwein mittels wissenschaftlicher Methoden veredelt. Widerständler war der Enkel Blankenhorn trotzdem. Er hat Eugen Gerstenmaier erzählt, wie Hitler am geschicktesten um die Ecke gebracht werden könnte. Aber schließlich, er hatte Gelenkrheumatismus. *___Gustav Heinemann, der Krupp-Syndikus, ist ein linker ____Politiker. Oder ist er es doch nicht? Er gehört 1947 ____einem überwiegend linken Kabinett Arnold in Düsseldorf ____an und ist nicht »fest auf Adenauers Seite«. Der rächt ____sich, indem er die Kultusministerin Christine Teusch ____nur noch »Tristine Keusch« nennt. Witz hat er gehabt, ____unser Alter, Witz hat unser Autor. *___Eine letzte Stilprobe unseres 1934 in Lörrach geborenen ____Professors Schwarz: »So werden in einer Situation ____ziemlich weitgehender politischer Ohnmacht ____Machtpositionen aufgebaut, Programme entwickelt und ____wieder fallengelassen, Koalitionen geschlossen und ____wieder aufgegeben, die sich erst 1948 voll auswirken, ____als die Westalliierten den deutschen ____Gestaltungsspielraum dramatisch erweitern und sich zur ____Gründung eines Staates entschließen.«
Zu wenig Information, zu viel Anekdoten-Verzählchen. Man muß es aussprechen, es ist unmöglich, von Hans-Peter Schwarz »gefesselt« zu sein. Aber dem Fachhistoriker bietet er, bei aller Stoffhuberei, eine Fundgrube. Sein voluminöses Werk ist trotz seiner eigensinnigen Verbohrtheit keine Makulatur, weil andere Biographen vor ihm den Dr. Konrad Adenauer, jedenfalls im großen, richtiger beurteilt haben.
Wer das Buch kauft, muß es ja nicht unbedingt von Anfang bis Ende lesen, man kann es verschenken. Viele tausend Buchregale werden mit ihm bestückt werden, und das nicht nur zur Weihnachtszeit.
Die Fachhistoriker hingegen bleiben auf die monopolisierte Stoffhuberei angewiesen. Ein herzliches Beileid nicht nur den Brüdern und Schwestern im Osten, sondern auch unseren Fachhistorikern.
Verkürzung ist der historischen Zunft oberstes Gesetz. Golo Mann
1973
Ich kleistere, ich kleistere, ich kleistere. August Strindberg in
»Ein Traumspiel«
Hans-Peter Schwarz: »Adenauer. Der Aufstieg: 1876-1952«. DeutscheVerlags-Anstalt, Stuttgart; 1024 Seiten; 49,80 Mark.Wie der Wissenschaftler Schwarz mit Quellen umgeht, kann ich aneinem mich betreffenden Beispiel belegen, da ich von ihm als einzigeQuelle zitiert werde. Ich kam im Herbst 1948 durch ein Mißgeschickunangemeldet in Adenauers Haus am Zennigsweg. Der WissenschaftlerSchwarz: Ich bin ihm »ins Haus gefallen«. Ich sagte Adenauer, nachMeinung der Generale Hoßbach und Manteuffel, die ich besucht hatte,seien zur Verteidigung der Bundesrepublik dreißig deutscheDivisionen nötig. Er: »Das ist auch meine Schätzung.« Schwarz:Augstein hat ihn »zu entsprechenden Äußerungen provoziert«. FünfZeilen vorher schreibt Schwarz selbst, Adenauer habe im Frühjahr1948 noch an achtzig Divisionen gedacht. So kann man Wissenschaftauch betreiben. »Tag und Nacht« könne ich unangemeldet zu ihmkommen, wenn es um den Wehrbeitrag gehe, sagte Adenauer. So sprichtman nicht zu jemandem, der einem unliebsam ins Haus gefallen ist.Henning Köhler: »Adenauer und die rheinische Republik. Der ersteAnlauf 1918 - 1924«. Westdeutscher Verlag, Opladen.Wer mehr darüber lesen will, sollte sich das gerade erschienene Buch"Die Erfindungen des Dr. Konrad Adenauer« von Peter Koch kaufen.