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COMICS Eine Feministin sagt ja

Von Titus Arnu
aus DER SPIEGEL 50/1997

Die Welt der Comics ist voller Unmoral. Gutgebaute Gallier schlachten Wildschweinfamilien ab, nur zum Spaß. Die berühmtesten Paare der Comic-Geschichte sind unverheiratet: Donald und Daisy, Popeye und Olivia, Tim und Struppi. Und Superman, Retter der Welt, der Schwachen und Unterdrückten sowie der amerikanischen Moralvorstellungen, unterhielt fast 60 Jahre sogar ein befremdliches Dreiecksverhältnis: Clark Kent, ziviles Alter ego des Muskelmanns vom Planeten Krypton, ist in die feministische Reporterin Lois Lane verliebt, Lois Lane liebt Superman und verschmäht Clark Kent. Clark Kent und Superman sangen deshalb ständig das trübsinnige Duett: Zwei Seelen wohnen in meiner Heldenbrust - so ein Frust. Doch selbst mit einem Doppelleben als strahlender Flattermann und zurückhaltender Alltagsmensch mußte irgendwann einmal Schluß sein. Im Superman-Sonderband »Die Hochzeit« (Dino Verlag; 16,90 Mark) gibt Lois ihrem Supie nun auch auf deutsch das Jawort. Doch seine Braut fürchtet, an der Seite des Supergatten ihren Ruf als Powerfrau zu verlieren: »Meint ihr, Alice Schwarzer wird noch mit mir reden, wenn ich verheiratet bin?«

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