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Einlaß ins mystische Boudoir

aus DER SPIEGEL 51/1991

Er war, so schrieb ein dichtender Zeitgenosse, »ein Mystiker, eingeschlossen in einer Zelle mitten in Paris, in die nicht einmal mehr der Lärm des Lebens von draußen eindringt«. Doch Gustave Moreau (1826 bis 1898), dem Maler überwirklichschwüler Szenen mit Engeln und Sphinxen, Salome- und Kleopatra-Gestalten, lag auch daran, sein klösterliches Refugium der Nachwelt zu erschließen. In seinen letzten Lebensjahren ließ er das Haus, in dem er lange lebte, auch mit seiner Mutter, zum Museum ausbauen und vermachte es samt Mobiliar und Tausenden eigener Werke dem Staat. Nun bittet die Direktion des Musee Moreau auch in bislang unzugängliche Privatgemächer. Penibel restauriert, eröffnen die vier Räume zusätzliche Einblicke in eine kostbar gestaltete Künstlerexistenz. Moreau huldigt hier mit vielen Souvenirs den Eltern und, im Boudoir, seiner 1890 gestorbenen Geliebten Alexandrine Dureux, deren Existenz der Mystiker vor der Mitwelt geheimgehalten hatte.

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